„Hallo Mama, hallo Papa, ich habe eine neue Telefonnummer …“ – so oder ähnlich beginnen derzeit viele Nachrichten, die per WhatsApp oder als SMS auf Handys landen. Dahinter steckt meist ein Betrugsversuch, mit dem Abzocker an Ihr Geld kommen wollen. Und das ist bei weitem nicht die einzige Masche, mit der Betrüger unterwegs sind.
Die Vielfalt ist leider groß, denn die Telefonbetrüger sind äußerst kreativ. Das reicht von der WhatsApp-Nachricht des angeblichen Enkels, der einen Unfall hatte und sofort finanzielle Hilfe braucht, über das Kind, das kurzfristig Geld leihen möchte bis hin zum Freund mit der angeblich neuen Telefonnummer.
Das Wichtigste: Nicht darauf eingehen!
Auch wenn die Versuchung groß ist: Bitte auf keinen Fall auf derartige Nachrichten antworten! Dahinter stecken meist Betrüger. Die fordern dann dazu auf, die neue Nummer zu speichern und die alte zu löschen. Im nächsten Schritt fragen sie beispielsweise, ob man ausnahmsweise eine Rechnung für sie bezahlen könne. Wegen der neuen Handynummer sei das derzeit nicht möglich. Das Geld bekäme man schnell zurück.
Fakt ist: Wer die Rechnung begleicht, wird das Geld wahrscheinlich nie wiedersehen.
Misstrauen ist hier absolut angebracht
Wer eine solche Nachricht erhält, sollte sicherheitshalber über die alte, bekannte Nummer der Kinder, Enkel oder Freunde nachfragen und so überprüfen, ob es wirklich die Person ist, die hinter der Nachricht steckt.
Wenn es sich um einen Betrugsversuch handelt, ist es sehr wichtig, den auch zur Anzeige zu bringen. Das hilft der Polizei sehr, denn jeder Betrugsversuch ist eine Spur. Übrigens: Die Anzeige kann auch über die Internetwachen der Länder erstattet werden.
Bloß nicht schocken lassen!
Eine sehr beliebte Variante sind auch sogenannte Schockanrufe. Sie sind auch als „Enkeltrick“ bekannt. Allerdings gibt es sie in vielen unterschiedlichen Ausführungsvarianten. Derzeit erleben sie wieder ein Hoch, das liegt unter anderem an den neuen technologischen Möglichkeiten. Denn mithilfe von künstlicher Intelligenz lassen sich Stimmen und regionale Akzente noch besser imitieren als bisher. So ist ein Fall bekannt, bei dem eine Frau mit der Stimme ihres Sohnes am Telefon konfrontiert wurde. Er habe angeblich ein Kind überfahren und benötige Geld, um auf Kaution das Gefängnis verlassen zu dürfen.
Wichtig: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen!
Weitere Varianten von Telefonbetrug
Wachsam sollten man auch sein, wenn Anrufer vorgeben, von der Polizei zu kommen. Diese Masche fällt häufig unter den Begriff „Falsche Polizisten“. Das heißt, es handelt sich nicht um Polizisten, die Ihren Schmuck oder Ihre Wertgegenstände in Sicherheit bringen wollen, sondern um Betrüger. Auch diese Masche ist beliebig erweiterbar. So gibt es Fälle, in denen zuvor scheinbar ein Bekannter oder Verwandter angerufen hat. Die falschen Polizisten nehmen auf diesen Anruf Bezug.
Ebenso misstrauisch sollten man bei Anrufern sein, die sich als Bankmitarbeiter ausgeben und Zugangsdaten zu Ihrem Konto erfragen. Oder falls sich ein angeblicher Mitarbeiter der Verbraucherzentrale meldet, der eine angebliche Erstattung überweisen will.
So schützen Sie sich wirksam vor Betrug:
– Lassen Sie sich nie unter Druck setzen!
– Geben Sie keine persönlichen Daten wie Kontodaten preis!
– Überprüfen Sie die Aussagen von angeblich neuen Telefonnummern, in dem Sie die alten Kontakte nutzen und nachfragen!
– Gehen Sie nie auf Geld- oder Vermögensübergabe an unbekannte Dritte ein – egal aus welchem Grund!
– Erstatten Sie Anzeige, wenn Sie einen Betrugsversuch identifiziert haben!
Zum Weiterlesen
Informationen rund um das Thema Messenger-Betrug beim Bundeskriminalamt (BKA): https://www.bka.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/Warnhinweise/230222_Betrug_Messengerdienste.html
Mehr zum Thema Schockanrufe beim BKA: https://www.bka.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/Warnhinweise/230524_Schockanrufe.html