Im August 2023, bekanntlich die Zeit des Sommerlochs, gehörte die Schlagzeile „Deutschlands teuerster Döner“ zu den Aufregern im Netz und in der Münchner Lokalpresse. Kein Scherz: Für die exklusive Spezialität „From Istanbul to Tokyo Premium Döner Kebab“ ist im Dönerlokal „Hans Kebab“ tatsächlich der stolze Preis von 35 Euro zu entrichten, und obendrein gibt es das kulinarische Wunderwerk nur auf Vorbestellung. Was steckt dahinter und wer leistet sich so etwas?
Das Premiumprodukt ist ständig ausverkauft
Cihan Anadologlu, Gründer und Inhaber der mittlerweile zwei „Hans Kebab“-Standorte, zeigt sich selbst einigermaßen verblüfft: „Der ist jeden Tag ausverkauft“, sagt er über sein Spitzenprodukt, und dabei handelt es sich immerhin um fünfzehn Portionen. Was den Preis des Luxusdöners derart in die Höhe treibt, ist hauptsächlich eine Zutat, die man bei einem Döner kaum erwarten würde: japanisches Wagyu-Rindfleisch – ein Edelprodukt, von dem ein Kilogramm schon mal über 400 Euro kosten kann. Davon abgesehen bewegen sich die Preise bei „Hans Kebab“ aber durchweg im Normalbereich.
Nicht alltäglich: ein Deutschtürke mit Japan-Faible
Anadologlu, 1981 in Deutschland geborener Sohn türkischer Gastarbeiter (beide Eltern ebenfalls Köche), hat zu Japan eine besondere Beziehung: Während seiner Ausbildung zum Restaurantfachmann besuchte er vor rund 20 Jahren verschiedene Gastronomieschulen im Ausland. Dort lernte er auch die japanische Küche intensiv kennen. In Hongkong absolvierte er außerdem ein Studium in Hospitality Management. Sein beruflicher Schwerpunkt lag im Anschluss allerdings mehr auf Getränken: Vier Jahre lang arbeitete Anadologlu als Barchef im legendären Münchner Cocktail-Tempel „Schumann’s“, daneben schrieb er drei populäre Bücher über die Kunst des richtigen Mixens.
Im Jahr 2012 nutzte er schließlich seine fundierten Kenntnisse, um im Münchner Vorort Grünwald eine Unternehmensberatung für die Gastronomie zu gründen, das „Atelier for Culinary Concepts“. Seit dieser Zeit ist er auch Kunde der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, mit der ihn bis heute eine enge Partnerschaft verbindet.
Erfolgreiche Neugründung mitten in der Pandemie
Anadologlus größtes Wagnis war dann neun Jahre später die Gründung seines ersten eigenen Dönerlokals – eigentlich günstig gelegen im Büroviertel „Schwabinger Tor“, zeitlich allerdings mitten in der Coronapandemie, was leicht hätte schiefgehen können. Die Kreissparkasse bot sich dennoch an, das Projekt teilzufinanzieren. „Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden“, sagt Beraterin Sandra Kuffer, die mit ihrem Kunden verschiedene Optionen durchging und die Vor- und Nachteile besprach. „Eine Superberatung!“, lobt Anadologlu. „Es war sehr gut, unterschiedliche Modelle vergleichen zu können.“ Die klassische Kreditfinanzierung erwies sich schließlich als praktikabelste Lösung.
Und die Investition trug schnell Früchte, denn dank der Idee des „Super-Döners“ gelang dem Lokal ein unverhoffter Blitzstart: Das teure Edelprodukt sorgte von Anfang an für riesigen Pressewirbel und bescherte „Hans Kebab“ Aufmerksamkeit und Gäste weit über die Münchner Stadtgrenzen hinaus. „Allein in den ersten sechs Monaten hatten wir über hundert Presseartikel“, erinnert sich Cihan Anadologlu. Dank dieses PR-Erfolgs, der ihm Gäste aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz einbrachte, konnte er bald expandieren und ein zweites Lokal am Münchner Viktualienmarkt eröffnen. Hier war die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg alleiniger Finanzierungspartner.
Mit der Kreissparkasse soll es auch künftig weitergehen
Wie ist Anadologlu auf den halb deutschen, halb türkischen Namen „Hans Kebab“ gekommen? „Ganz einfach“, sagt er, „der Döner ist ja eigentlich keine türkische, sondern eine deutsch-türkische Erfindung. So ist aus der ursprünglichen Idee – Cihan‘s Kebab – dann auch ein deutsch-türkischer Name geworden. Übrigens, was nicht jeder weiß: Kebab steht für das Fleisch, also das eigentliche Gericht; Döner ist nur der Drehspieß. Meine Lokale dürfen sich Kebab nennen, weil bei uns tatsächlich das Produkt im Vordergrund steht.“ Auch zu diesem Thema hat er übrigens ein umfangreiches Buch geschrieben: „Einmal mit alles – der Döner und seine Verwandten“.
Sollte der Erfolg anhalten, darf sich die Landeshauptstadt sicher auf weitere „Hans Kebab“-Standorte freuen. Die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg mit Sandra Kuffer als zentraler Ansprechpartnerin steht jedenfalls bereit. „Wir wollen auch bei zukünftigen Projekten zusammenarbeiten“, bekräftigt Cihan Anadologlu. „Deshalb ist es gut, sich darauf verlassen zu können, dass die Kreissparkasse mitzieht.“