Es ist der wohl populärste hawaiianische Export seit den Hula-Hoops der 1950er Jahre: Die Rede ist von Poké, einem kulinarischen Trend, der vor einiger Zeit seinen Siegeszug durch die internationale Gastro-Szene angetreten hat. Poké bedeutet auf Deutsch so viel wie „in Stücke schneiden“. Dahinter steckt ein Salat mit Fischstücken und verschiedensten anderen Zutaten, der – in sogenannten Bowls, also Schüsseln, serviert – auf dem Hawaii-Archipel schon lange den Status eines Nationalgerichts einnimmt.
Inzwischen schießen auch in Deutschland mehr und mehr Restaurants mit einem entsprechenden Angebot aus dem Boden – aber natürlich kann immer nur eine die Erste sein und die bildet naturgemäß die Messlatte für die Konkurrenz. In München war es Marc Adler, der an der Ludwig-Maximilians-Universität Betriebswirtschaft studierte und schon frühzeitig eine Antenne für diese Geschäftsidee entwickelte. Eine perfekte Mitstreiterin fand er in seiner Kommilitonin Delia Ferrari, die während eines Auslandssemesters in Australien die hawaiianische Spezialität ebenfalls für sich entdeckt hatte. Das Gericht faszinierte sie so sehr, dass sie nach Abschluss ihres Volkswirtschaftsstudiums noch mehrere Monate in einer australischen Poké-Bar arbeitete. Das Tüpfelchen auf dem i ist die Tatsache, dass sie selbst aus einer Gastronomenfamilie stammt.
Ein Traumstart, assistiert von zwei Experten
Daheim in München sind bereits die Weichen gestellt: Noch während Delia Down Under jobbt, versucht sich ihr Geschäftspartner Marc an der Zubereitung seiner ersten Poké-Bowl, sucht nach einer passenden Immobilie und hält nach Finanzpartnerinnen bzw. -partnern Ausschau. Als Dritten im Bunde gewinnt er Philipp Ollig, einen Studienkollegen – damit ist der Beschluss, ein eigenes Poké-Restaurant aufzumachen, endgültig gefasst. FISHBOWL soll es heißen, ganz im Sinne der hawaiianischen Tradition.
Starthilfe liefert ein Glücksfall, wie er bei einem erfolgreichen Start-up vielleicht einfach dazugehört: Marc Adler lernt während eines Besuchs bei seinen Eltern in Starnberg das Ehepaar Daniela und Peter Dechant kennen, das dort ein Restaurant und einen Fischladen betreibt. Die beiden gelten weit über die Region hinaus als Institution in Sachen Fisch und wurden bereits zweimal mit dem Seafood Star der Fachzeitschrift Fischmagazin ausgezeichnet. Auch die Dechants zeigen sich von der Idee begeistert und werden damit zur idealen Ergänzung für FISHBOWL: Sie helfen bei den Rezepturen für Saucen, steuern Fischspezialitäten aus dem eigenen Haus bei und geben dem traditionellen Gericht einen einzigartigen, zeitgemäßen Touch.
Begeisterung allenthalben – auch bei der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg
Auch nach der passenden Finanzpartnerin bzw. nach dem passenden Finanzpartner mussten die Gründer nicht lange suchen. Da Marc Adler sein privates Konto ohnehin bei der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg unterhielt, war es eine logische Entscheidung, sie auch bei der Startfinanzierung des neuen Unternehmens einzubinden.
Im Juni 2018 war es dann so weit: Münchens erstes Poké-Restaurant, das FISHBOWL Poké in der Reichenbachstraße nahe dem Gärtnerplatz, öffnete die Türen für seine Besucherinnen und Besucher. Die beäugten das Ganze zum Teil anfangs skeptisch, zeigten sich aber nach einem ersten Test schnell begeistert und kehrten in immer größeren Scharen zurück. Mundpropaganda tat ein Übriges und so werden heute – an mittlerweile zwei Standorten – täglich jeweils rund 500 Gäste bewirtet. Verantwortlich für diesen Erfolg sind nicht nur die ultrafrischen Gerichte mit ihren raffinierten Zutaten, sondern auch die Gestaltung der Bar und das Team hinter der Theke, dessen Begeisterung für Poké sich auf die Gäste überträgt.
Johanna Schmid, Betreuerin des Unternehmens bei der Kreissparkasse, zeigt sich ebenfalls voll des Lobes: „Ich habe schon viele Existenzgründungen begleitet, aber diese war wirklich einmalig – da hat einfach alles gepasst und war von Anfang an akribisch durchgeplant. Vor allem, dass das Gründerteam von Anfang an auf ein Netzwerk aus professionellen und erfahrenen Partnern gesetzt hat, war ein genialer Schachzug.“
Der Clou: Frische und Variantenreichtum
Schließlich kommt es hier darauf besonders an: Qualität und Frische sind das A und O, denn wie bei Sushi und Sashimi ist der Fisch bei den Poké-Bowls meistens roh. Der Fisch wird täglich frisch von Peter Dechant geliefert. Und die Saucen – das Geheimnis jeder guten Poké-Bowl – sind selbstverständlich keine Massenware, sondern für jede Bowl speziell kreiert und durch die Bank hausgemacht.
Beste Voraussetzungen, die sicherlich die Weichen für den Erfolg gestellt haben: Bereits 2019, im ersten Jahr nach der Eröffnung, gewann FISHBOWL Poké den Seafood-Star für das beste Newcomer-Fischgeschäft. Ermutigt und motiviert durch diesen Starterfolg und den guten Geschäftsverlauf – selbst während der ersten Covid-19-Pandemiewelle –, setzten die Gründer auf Expansion: Im März 2021, mitten im zweiten Lockdown, eröffnete der zweite Standort in der Schwabinger Hohenzollernstraße.
Individualität gehört hier zum System
Mutig und kreativ sind ist das Team auch bei der Gestaltung seiner Räumlichkeiten. So stellte zum Beispiel Marc Adlers Mutter, die Malerin Marina Baresel-Adler, eines ihrer Bilder zur Verfügung, das – digitalisiert und auf Tapete gedruckt – zwei Säulen in der Bar schmückt. Diese Individualität zeichnet auch die Poké-Gerichte selbst aus.
Anders als bei der klassischen Systemgastronomie wird eine nahezu unendliche Variantenvielfalt angeboten. Für jede Komponente der Bowls – von der Basis über das Favourite und das Topping bis zum abschließenden Crunch – gibt es eine breitgefächerte Auswahl.
Bowl-Kombinationen ganz nach Geschmack
Wen die Auswahl verwirrt, kann sich auch für eine der empfohlenen Standardkombinationen entscheiden oder individuell beraten lassen. So findet jeder Gast etwas genau nach seinem Geschmack. Übrigens werden alle Bowls auch to go angeboten, wie man es heute erwartet – natürlich nachhaltig in kompostierbaren Behältern, auf Wunsch auch in Mehrwegbehältern.
Und wie geht es weiter mit der Erfolgsstory? Gibt es Expansionspläne, womöglich über München hinaus? Marc Adler gibt darauf eine differenzierte Antwort: „Unsere Münchner Betriebe wollen wir wie bisher als Team weiterführen, aber einen dritten Standort können wir uns durchaus vorstellen. Weitere FISHBOWL-Restaurants wollen wir ausschließlich mit Franchise-Partnerinnen bzw. -partnern betreiben. Wer also unternehmerische Fähigkeiten mitbringt und sich für unser Gastronomiekonzept begeistert: Herzlich willkommen! Und natürlich schauen wir uns auch nach geeigneten Immobilien um. An alle, die ein Ladenlokal in guter Lage zu vermieten haben: Gern bei uns melden, so etwas suchen wir!“