Krankheit, Scheidung oder Arbeitslosigkeit: Es gibt viele Gründe, warum Menschen unvorhergesehen und oftmals ohne eigenes Verschulden in finanzielle Engpässe geraten oder in die Überschuldung rutschen. Um in einer finanziell klammen Situation die Übersicht über die eigenen Finanzen zu behalten oder verhindern zu können, dass der Kontostand unkontrolliert ins Minus rutscht, empfehlen sich diese sieben hilfreichen Strategien:
- Kreditkarte, Kauf auf Rechnung oder alternative Bezahlmethoden: Bei der Vielzahl der möglichen Zahlungsmittel geht der Überblick über die eigenen Finanzen schnell verloren. Wer wenig auf dem Konto hat, sollte sich auf wenige Bezahlmöglichkeiten beschränken, um die Übersicht zu behalten.
- Wochenbudget: Wenn das Geld gerade knapp ist, hilft ein Wochenbudget. Dabei zieht man alle regelmäßigen Verbindlichkeiten wie Miete oder Strom gedanklich von den Einnahmen ab. Was übrig ist, wird durch die Zahl der Wochen im betreffenden Monat geteilt, also durch vier oder fünf. Diese Summe wird Woche für Woche in Bar abgeboben. Online- und Karteneinkäufe sind in solchen Phasen tabu.
- Haushaltsbuch führen: Es klingt angestaubt, ist aber hilfreich dabei, die Übersicht über die Finanzen zu behalten. Das Haushaltsbuch stellt Einnahmen und Ausgaben gegenüber. Dazu ist es wichtig, alle Belege zu sammeln, also auch Rechnungen aus E-Mails und Online-Shopping. Ausgaben werden täglich im Buch erfasst um nichts zu vergessen. Ein solches Haushaltsbuch erhalten Sie hier kostenlos, bereitgestellt über den Sparkassen-eigenen Beratungsdienst „Geld und Haushalt“. Daneben existieren Apps und Onlineplaner, um Einnahmen und Ausgaben gegenüberzustellen, ebenfalls gratis ist beispielsweise die Finanzchecker-App.
- Sparen: Wer ein Haushaltsbuch führt, erkennt schnell, wo zu viele Ausgaben fließen. Grundsätzlich hilft auch, an kleinen Stellschrauben in mehreren Bereichen zu ziehen: In einem günstigeren Supermarkt einkaufen, mehr selbst kochen oder häufiger mit dem Fahrrad fahren statt mit dem Auto.
- Nicht auf Pump: Ein neues Auto oder ein Haus werden in der Regel über Kredite finanziert. Doch bei Möbeln oder Urlaub lohnt sich die Frage, ob eine Anschaffung wirklich ratsam ist, wenn zur Bezahlung ein Kredit aufgenommen werden muss. Jeder Kredit beinhaltet die Pflicht, ein Darlehen meist über Monate oder Jahre zurückzuzahlen. Wer sich auf diese Weise bindet und finanziell ohnehin klamm ist, schränkt die künftige Freiheit für Ausgaben noch weiter ein.
- Eiserne Reserve: Wer kann, sollte ein kleines finanzielles Polster zurücklegen. Empfohlen werden oft zwei bis drei Netto-Monatseinkommen. Aber auch niedrigere Beträge geben eine Sicherheit für Notfälle. Dieser Notgroschen ist gut aufgehoben auf einem Tagesgeldkonto, wo er jederzeit verfügbar aber separiert ist von den täglichen Ausgaben, die über das Girokonto laufen.
- Rechtzeitig Notbremse ziehen: Wer permanent sein Girokonto überzieht, sollte sich Hilfe holen. Die bietet beispielsweise die Schuldnerberatungsstelle an, jedoch oftmals mit langen Wartezeiten verbunden. Auch einige Verbraucherzentralen bieten eine Beratung an. Keinesfalls sollte Kreditvermittlern vertraut werden, die ein Darlehen ohne Schufa-Auskunft anbieten.