
Polizeipräsident Thomas Hampel, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Andreas Frühschütz und die erste Vorsitzende von Sicher in München e.V., Kristina Frank präsentieren die neuen Präventions-Boxen.
Die Zahl ist alarmierend: „Zehn Millionen Euro erbeuteten Trickbetrüger bereits in den ersten zwei Monaten des Jahres von Kundinnen und Kunden der Region“ – das berichtete Polizeipräsident Thomas Hampel Ende März. Und die Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher sein, weil viele Opfer sich gar nicht meldeten.
Die Maschen der Betrüger seien skrupellos: sie versetzten ihre Opfer durch Unglücksnachrichten in einen Schockzustand, gäben sich als Polizisten oder auch falsche Handwerker aus und nutzten die Situation, Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft schamlos aus. „Allein in München konnten sie im vergangenen Jahr so 11,7 Millionen Euro erbeuten“, so der Polizeipräsident weiter.
Mit der neuesten Masche sind die Kriminellen leider noch erfolgreicher. Das Lockmittel: scheinbar sehr hohe Renditen. Mit Hilfe von professionell gefälschten Internetseiten wird eine sichere und profitable Anlage in Krypto-Währung suggeriert – schnell und unkompliziert – man müsse nur das Geld überweisen. „In Wirklichkeit aber landet das Geld im Ausland und ist nur schwierig wieder zurückzubekommen“, erklärt der Polizeipräsident.
Vereint im Kampf gegen die Betrüger
Seit Jahren beteiligt sich auch die Kreissparkasse am Kampf gegen den Trickbetrug. In Kooperation mit der Polizei und dem Verein „Sicher in München e.V.“ wurden in der Vergangenheit bereits Maßnahmen ergriffen, Flyer produziert und Kunden aktiv gewarnt. „Diese Form der Kriminalität nimmt inzwischen allerdings ein Ausmaß an, das uns zu noch intensiverem Handeln animiert“, so Andreas Frühschütz, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse.
Die Kreissparkasse ist Teil eines Zusammenschlusses von fünf regionalen Finanzinstituten, der Polizei und dem Verein „Sicher in München e.V.“, die sich gemeinsam stark machen gegen den Trickbetrug. Die neueste Maßnahme: 20.000 Taschentuch-Boxen, die an Bankkunden verteilt werden. Auf diesen Boxen befindet sich eine wichtige Botschaft: Wer einen verdächtigen Anruf erhält und sich unsicher fühlt, sollte nicht zögern, sondern auflegen und die 110 wählen. Die Idee stammt vom Verein „Sicher in München“. Kristina Frank, die Vorsitzende des Vereins erklärt: „Diese praktische Erinnerung soll helfen, die Bürger für die vielfältigen Betrugsmaschen zu sensibilisieren.“
Maßnahmen zum Schutz der Kundinnen und Kunden
Die Kreissparkasse setzt auf intensive Schulungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auf aktive Information der Kundinnen und Kunden. Aktuell läuft eine plakative Kampagne gegen Telefonbetrug über die Bildschirme aller ihrer Selbstbedienungsgeräte, um Kunden vor Betrügern zu warnen. Außerdem nutzt sie den hauseigenen Blog (kskmse.blog), ihr Kundenmagazin und ihre Social-Media-Auftritte regelmäßig, um auf das Thema hinzuweisen, aufzuklären und den Sorgfaltssinn zu stärken.
Die Botschaft: Geben Sie keine sensiblen Daten wie PIN oder TAN heraus – Mitarbeitende der Kreissparkasse erfragen diese persönlichen Informationen niemals.
„Unsere Mitarbeitenden sind gut informiert, sensibilisiert und bestens geschult, um bei ungewöhnlichen Überweisungen eingreifen zu können“ erklärt Andreas Frühschütz und betont, dass die geplante Einführung von Echtzeitüberweisungen, die Geldtransfers in Sekunden ermöglichen, das Risiko für Kundinnen und Kunden nochmals erhöhe. „Daher ist es umso wichtiger, vor jeder Überweisung genau zu überlegen, was man tut – egal wie verlockend ein Krypto-Investment auch erscheinen mag.“
Wichtig:
Sie haben einen Verdachtsfall? Bei verdächtigen Telefonanrufen – legen Sie auf und rufen Sie die 110. Egal, wie lukrativ ein Angebot auf den ersten Blick ist – prüfen Sie genau und sprechen Sie im Zweifel mit Ihrem Kundenberater oder der Polizei, bevor Sie handeln.