Gespannt sitzen die 21 Kinder der Klasse 3d der Christian Morgenstern-Grundschule Herrsching in einem Zelt und beobachten, wie sich ihre Atemluft auf die Temperatur auswirkt. Schon nach kurzer Zeit wird den ersten Kindern warm; die CO2-Ampel im Zelt springt auf orange und dann auf rot.

„Genau das passiert auf der Erde auch gerade“, erklärt ihre Klassenlehrerin Michaela Dimbath. „Es wird immer wärmer.“ Die Kinder sitzen im sogenannten Treibhauszelt, das die Erderwärmung erfahrbar macht: Durch den CO2-Gehalt in der Luft steigt die Temperatur. Das Zelt ist Teil der interaktiven Wanderausstellung „Klima Kinder – Coole Köpfe gegen heiße Erde“, die in dieser Woche an der Christian Morgenstern Grundschule ihren ersten Einsatz im Starnberger Landkreis hat. Das Ziel der Ausstellung: Kinder und Lehrkräfte für den Klimaschutz begeistern und das Thema in den Schulalltag integrieren. Dank eines Leitfadens können Lehrkräfte die Kinder eigenständig durch die Ausstellung führen. So können sie die Inhalte in ihren eigenen Unterricht einbinden und kreativ vertiefen.

Klimawandel hat viele Gesichter – hier werden sie erfahrbar

An insgesamt 13 Stationen erleben, entdecken, experimentieren, spielen, ertasten und erfühlen die Kinder, welche Möglichkeiten sie haben, um die Erde und das Klima zu schützen. „Dass die Ausstellung nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern die Kinder auch emotional anspricht, ist ein großer Pluspunkt der Ausstellung“, betont Josefine Anderer, Bildungskoordinatorin bei der Energieagentur KLIMA³.

Auf altersgerechte und spielerische Weise beschäftigen sich die Kinder so mit Themen wie dem Treibhauseffekt, den Folgen des Klimawandels weltweit, der Bedeutung erneuerbarer Energien und der Rolle der Mobilität. Susanne Hänel, Fachbeauftragte Umwelt im Landkreis Starnberg, hat die Erfahrung gemacht, dass der Einstieg in das Thema Klimawandel über die Tierwelt gut funktioniert. Dazu sammeln sich die Kinder um einen Teppich, auf dem die Kontinente und Klimazonen aufgedruckt sind. Nun sollen sie die Tierfiguren aus Holz ihrem Lebensraum zuordnen. „Die meisten Kinder mögen Tiere. Wenn sie sehen, wie der Klimawandel den Lebensraum vieler Arten auf der Erde bedroht, berührt sie das oft und motiviert sie, etwas zu tun.“

Finanziert wurde die Ausstellung von den Landratsämtern Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg und Lech, dem Energiewendeverein Starnberg, der Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck sowie der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg.

„Die Menschen müssen den Klimawandel verstehen, damit sie ihn ernst nehmen und aktiv werden. Es ist großartig, dass man mit Hilfe dieser erlebbaren Ausstellung schon die Grundschulkinder sensibilisieren kann. Ein tolles Projekt bei dem es mich einmal mehr freut, dass wir als regionaler Förderer mit an Bord sind“, sagt Klaus Hascher, Leiter des BeratungsCenters Gilching der Kreissparkasse, der zur Scheckübergabe in der Herrschinger Grundschule war.

Die Ausstellung soll möglichst durch alle Grundschulen in den Landkreisen Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech wandern. Die Koordination dafür hat die Energieagentur KLIMA³ übernommen. Interessierte Schulen können die Ausstellung hier buchen.