Sattlermeisterin Lena Patricia Breyer und Kundenberaterin Andrea Stützle

Sattlermeisterin Lena Patricia Breyer und Kundenberaterin Andrea Stützle

Es kommt nicht allzu oft vor, aber manchen Menschen scheint ihr späterer Beruf regelrecht in die Wiege gelegt zu sein. Lena Patricia Breyer aus München ist ein Beispiel dafür: Schon als Kind interessierte sie sich mehr für handwerkliche Dinge als für mädchentypische Spiele, und im Lauf der Jahre wagte sie sich an immer anspruchsvollere Arbeiten. Irgendwann lief es darauf hinaus, Polstermöbel neu zu beziehen – erstaunlich genug für eine Jugendliche. Als „Werkstatt“ diente ihr das Kinderzimmer der älteren Schwester, nachdem diese von zu Hause ausgezogen war. Und während viele andere später doch neue Interessen finden, blieb Lena Breyer konsequent auf dem eingeschlagenen Weg. Damit stand für sie unverrückbar fest, was nach dem Schulabschluss kommen würde: eine Ausbildung im Sattlerhandwerk.

Von der Jahrgangsbesten zur Firmengründerin

Erste Station war ein Praktikum in der Entwicklungsabteilung der BMW AG, wo sie alle Arbeitsschritte einer Autosattlerei in der Praxis kennenlernte. Anschließend absolvierte sie eine dreijährige Lehre bei einer Firma in Kaufbeuren, die sie als eine der Besten ihres Jahrgangs abschloss. Sie wurde Kammersiegerin, dann Landessiegerin und erhielt daraufhin eine Einladung zum Bundeswettbewerb, den sie ebenfalls gewann. Es ist unübersehbar: Was sie antreibt, ist echte Leidenschaft für ihr Handwerk.

In der Folge ihres Bundessieges erhielt Lena Breyer ein Stipendium für den halbjährigen Meisterlehrgang, und 2021 durfte sie sich offiziell Sattlermeisterin nennen. Aber damit hatte sie noch nicht ihr eigentliches Ziel erreicht – was ihr vorschwebte, war ein eigener Gewerbebetrieb. So erledigte sie neben ihrer Arbeit als Angestellte bereits eigene Aufträge in einer winzigen Werkstatt in Weilheim; für den Start als Unternehmerin musste sie also nicht den Sprung ins kalte Wasser wagen. Zwei Jahre später war es tatsächlich so weit: Ein glücklicher Zufall wollte es, dass eine Glaserei im Münchner Vorort Gauting einen neuen Gewerbekomplex errichtete und ihr anbot, darin eine Werkstatt zur Miete zu betreiben.

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Harmonische Partnerschaft mit der Kreissparkasse

Die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, bei der Lena Breyer schon länger Kundin war, gab ihr Starthilfe mit einem Gründerkredit für die Einrichtung und die nötigen Maschinen. Am 1. April 2023 konnte die Firma LP Autosattlerei Polsterei – so benannt nach den Vornamen Lena Patricia – die neuen Räumlichkeiten beziehen. „Ich fand es krass und total überraschend, wie glatt das alles lief“, schwärmt Lena Breyer von der Zusammenarbeit mit der Sparkasse, die von Anfang an durch gegenseitige Sympathie geprägt war. Kundenberaterin Andrea Stützle bestätigt: „Das Sattlergewerbe ist eine superinteressante und vielseitige Branche und für mich als Existenzgründerberaterin ganz neu – deshalb fand ich es spannend, den Aufbau eines nicht so alltäglichen Geschäfts zu begleiten und freue mich auf die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren. Außerdem haben Lena Breyer und ich uns direkt gut verstanden – die Wellenlänge stimmt.“

Das Angebot: vielseitig und immer persönlich

Anbieten kann die junge Unternehmerin alles, was es an Sattlerei- und Polstereiarbeiten gibt – ob für Autositze, Bootspolster, Stühle, Sofas oder andere Gegenstände. Eines ihrer jüngsten Highlights war zum Beispiel die Komplettausstattung eines DKW-Oldtimers aus den 1950er-Jahren. Zu ihren Spezialitäten gehören auch Lederlenkräder, deren Bezug eine besonders knifflige Arbeit ist. Kein Hindernis für Lena Breyer: „Ich liebe Lenkräder!“, sagt sie geradezu schwärmerisch. Darüber hinaus fertigt sie neuerdings auch Schattenspender wie Sonnensegel und Jalousien an, alles selbstverständlich individuell nach Kundenwunsch. Die Auftraggeber sind überwiegend Privatleute, einige kommen auch aus der Gastronomie.

Und sollte es mal wirklich schwer lösbare Probleme geben, kann sich Lena Breyer immer auf den Rat von Kolleginnen und Kollegen verlassen: Unter Sattlern ist man gut vernetzt und hilft sich gegenseitig über eine eigene Whatsapp-Gruppe. Konkurrenzkampf – kein Thema, denn in dieser Branche haben ohnehin alle gut zu tun. Der weitere Erfolgsweg dürfte für die LP Autosattlerei also vorgezeichnet sein.

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