Die Versorgungslücke wächst. Schon seit einigen Jahren ist klar, dass die Einzahlungen in die Rentenversicherung wohl kaum für alle kommenden Generationen reichen werden. Einerseits, weil die Menschen in unserer Gesellschaft immer älter werden. Andererseits, weil es Zeiträume gibt und geben wird, in welchen deutlich weniger Erwerbstätige in die Versicherung einzahlen, als es berechtigte Zahlungsempfänger, also Rentnerinnen und Rentner, gibt.

Fazit: Das Rentensystem alleine wird die Versorgung der Seniorinnen und Senioren in Deutschland vermutlich nicht stemmen.

Nun verfolgt die Bundesregierung genau aus diesem Gedanken heraus einen ganz neuen Ansatz:

Die sogenannte Frühstart-Rente.

Die Idee ist ein neues, kapitalgedecktes Vorsorgemodell für Kinder und Jugendliche. Für jedes Schulkind soll ein Depot angelegt werden, in welches der Staat monatlich zehn Euro einzahlt. Zum Renteneintritt wird die Anlage verfügbar und bis dahin ist sie auch steuerfrei. Außerdem sind ab dem 18. Lebensjahr auch eigene Einzahlungen möglich. Die Idee ist noch nicht beschlossen – Bundestag und Bundesrat müssen dem Gesetzesentwurf erst noch zustimmen. Die Einführung ist zwar für Anfang 2026 geplant, aber entsprechend noch nicht sicher. Die Idee an sich ist aber so gut, dass es sich lohnt, darüber nachzudenken, in ähnlicher Form selber aktiv zu werden.

Potenziale: Zinseszinsvorteile und ein Gefühl für Finanzen

Mit der Anlageidee der Frühstart-Rente werden gleich zwei sinnvolle Ziele verfolgt. Zum einen nutzt man mit einer derartigen Anlage den wirklich langen Zeitraum bis zur Rente voll aus. Dadurch profitieren die Kinder automatisch vom Zinseszinseffekt – also der Verzinsung der erzielten und im Depot angesammelten Erträge. Je länger der Zeitraum der Anlage, desto stärker profitiert man von diesem Wachstum auf Wachstum.

Darüber hinaus sorgt die Anlage im „Depot“ dafür, dass bereits junge Menschen zielgerichtet an den Kapitalmarkt herangeführt werden. So lernen sie früh verschiedene Möglichkeiten und Anlageformen kennen und dass eine bedachte Investition in Wertpapiere deutlich bessere Rendite-Chancen bietet, als das Geld beispielsweise nur auf dem Sparkonto anzusparen und es ansonsten „liegen“ zu lassen. Kinder, die früh lernen, wie Sparen und Investieren funktionieren, entwickeln später ein bewussteres Verhältnis zum Geld. Der Einstieg in den Kapitalmarkt wird so zur Selbstverständlichkeit und nicht zur Hürde.

Wie viel Rendite ist möglich?

Es gilt natürlich immer zu berücksichtigen, dass Entwicklungen der Vergangenheit keine gesicherte Aussage über die Zukunft erlauben. Verschiedene Untersuchungen, wie beispielsweise der UBS Global Wealth Report aus 2024, zeigen allerdings, dass auf lange Sicht (bezogen auf alle Zeiträume seit 1900) Aktien die ertragreichste Anlage waren: 73 Prozent auf Sicht von 20 Jahren, sogar 93 Prozent auf Sicht von 30 Jahren.

Wichtigste Regel bei jeder Investition am Kapitalmarkt ist: Ruhe bewahren.
Es ist entscheidend, bei Crashs und Krisen gelassen zu bleiben und nicht spontan zu reagieren. Verluste über längere Zeiträume von 20 Jahren sind bei weltweit gestreuten Aktien eher unwahrscheinlich. Trotz aller Crashs und Krisen ist beispielsweise der DAX-Index (inklusive Dividenden) in den vergangenen 36 Jahren um das Neunzehnfache gestiegen.

Zwei Werte zur Orientierung: Der DAX hat, mit Blick auf die letzten Jahre, langfristig eine Rendite von etwa 8 Prozent pro Jahr erzielt. Klassische Aktienfonds erzielten in der Vergangenheit eine durchschnittliche Rendite zwischen 6 und 12 Prozent, je nach Anlagedauer und Marktphase.

Das DAX-Rendite-Dreieck für die monatliche Geldanlage zeigt, dass sich in den vergangenen 50 Jahren breit gestreutes, langfristiges und regelmäßiges Sparen in Aktien ausgezahlt hat. Wer monatlich einen festen Betrag in Aktien des Deutschen Aktienindex DAX gespart hat, konnte bei einer Spardauer von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von über acht Prozent im Jahr auf das angelegte Geld erwirtschaften (Stand: Dezember 2024):

Quelle: dai.de
Das DAX-Rendite-Dreieck für die monatliche Geldanlage bildet die durchschnittliche jährliche Rendite ab, die in der Vergangenheit erzielt werden konnte, wenn über einen betrachteten Zeitraum mit konstanten monatlichen Beträgen in eine Aktienanlage mit der Wertentwicklung des DAX eingespart wurde. Berechnungsgrundlage sind die Schlussstände des DAX der jeweiligen Monate. Bitte beachten Sie: Vergangenheitsbezogene Daten sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auch berücksichtigt die Darstellung keine Kosten, die bei der Geldanlage anfallen können, oder Steuern auf Erträge. Näheres zur Methodik entnehmen Sie bitte der Rückseite. Das Deutsche Aktieninstitut spricht keine direkte oder indirekte Empfehlung für bestimmte Aktien, Aktienfonds oder andere Finanzinstrumente aus. Das Deutsche Aktieninstitut haftet nicht für Schäden, die durch den Erwerb oder die Veräußerung einer Aktie oder eines Finanzinstruments auf Grundlage dieses Dokuments entstanden sind. Soweit ein Wertpapierdienstleistungsunternehmen im Sinne des WpHG das DAX-Rendite-Dreieck für die monatliche Geldanlage für seine Zwecke verwendet bzw. Kunden zugänglich macht, ist es für die Einhaltung der geltenden Vorschriften in vollem Umfang selbst verantwortlich. Stand: 31. Dezember 2024

Einmal durchgerechnet: Das bringen 10 Euro im Monat
Wie viel kleine Beträge auf Dauer bringen, zeigt ein Rechenbeispiel. Die Parameter:
Für ein Kind werden vom sechsten bis zum 18. Lebensjahr jeden Monat 10 Euro im Aktiendepot angelegt.

Eingezahltes Geld: 10 Euro x 12 Monate x 12 Jahre = 1.440 Euro

Ausgehend von einem durchschnittlich gleichbleibenden Wertzuwachs liegen zum 18. Geburtstag des Kindes 2.459 Euro im Depot.

Wird das Geld erst zum Renteneintrittsalter ausgezahlt, bleiben zwei Möglichkeiten für die folgenden Jahre.

Möglichkeit 1:
Es wird nicht weiter angespart, das Geld verbleibt einfach nur im Depot und die Anlage nutzt ausschließlich den Zinseszinseffekt. Dann wächst der Wert des Depots voraussichtlich auf rund 107.000 Euro.

Möglichkeit 2:
Die Sparrate von 10 Euro pro Monat wird fortgeführt (nach Abzug etwaiger Gebühren). Wenn das Kind 67 Jahre alt ist, liegt der Wert des Depots dann voraussichtlich bei rund 175.000 Euro.

Das Beispiel zeigt, dass sich auch mit kleinen, regelmäßigen Beträgen auf Sicht der langen Laufzeit viel erreichen lässt.

Noch ein paar praktische Tipps für Familien:

  1. Frühzeitig informieren:
    Je früher man sich mit dem Thema Vorsorge auseinandersetzt, desto größer sind der eigene Spielraum und die Entwicklungspotenziale.
  2. Finanzielle Bildung stärken:
    Wer versteht, worum es geht, trifft leichter und besser Entscheidungen. Mit der finanziellen Bildung kann man daher nie früh genug beginnen.
  3. Vermögen clever aufbauen:
    Alle, die ihrem Kind etwas Gutes tun möchten, können mit dem Deka-JuniorPlan der Kreissparkasse zielgerichtet in dessen Zukunft investieren. Auch Geldgeschenke von zum Beispiel Großeltern und Paten können bequem und einfach im Deka-JuniorPlan angelegt werden.

Mehr Infos zum Sparen für Kinder und seinen Möglichkeiten finden Sie unter Deka-JuniorPlan | Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg und Deka-JuniorPlan Plus | Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg.