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Der Stopp der Programme zur Förderung energieeffizienter Gebäude (BEG) im Neubau und in der Sanierung bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat neben des angekündigten Wegfalls des KfW-Effizienzhaus 55 im Neubau viele Bauherren und Hausbesitzer schockiert. Finanzierungen, die stark auf die zinsvergünstigten und bezuschussten Programme ausgerichtet waren müssen neu gedacht werden.

Aber auch wenn der Schreck nachvollziehbar groß ist – in sehr vielen Fällen ist ein Umstrukturieren der Finanzierung möglich! Und es gibt auch nach wie vor Möglichkeiten der Förderung.

Teilweise Wiederaufnahme – Förderung energieeffizienter Gebäude und Maßnahmen

Die Förderung der BEG Sanierungs- und Einzelmaßnahmen wurde am 22. Februar wiederaufgenommen. Anträge sind hier also aktuell wieder möglich und zwar als Darlehens- oder Zuschussvariante. Das gilt für klassische Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, wie der Austausch alter Fenster, die Investition in eine neue Heizung, oder auch die Hausdämmung.

Auch die Wiederaufnahme der Neubauförderung ist von der Bundesregierung grundsätzlich geplant – aber die Ausgestaltung noch offen. Es könnte für neue Projekte also derzeit ein Abwarten empfehlenswert sein, um nicht die Verletzung des Vorhabenbeginns zu riskieren. Allerdings wird das Gesamtvolumen des Programmtopfes bei Wiederaufnahme in jedem Fall gedeckelt sein. Eine zügige Beantragung der Fördermittel nach Wiederaufnahme der Förderprogramme ist daher enorm wichtig. Darüber hinaus schadet es aber sicher nicht, bereits einen Plan B im Sinn zu haben.

Bis Ende 2022 soll laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) dann eine neue Gebäudeförderung entwickelt werden („Klimafreundliches bauen“).

Alternative Förderprogramme im System der KfW

Über das KfW-Programm 270 Erneuerbare Energien lassen sich zum Beispiel nach wie vor Installationen von Photovoltaikanlagen, Kraft-Wärme-Kopplung (Blockheizkraftwerke) und Batteriespeicher zinsgünstig finanzieren.

Darüber hinaus bietet die KfW auch noch ein Wohneigentumsprogramm in dessen Rahmen bis zu 100.000 Euro Kredit pro Vorhaben für den Kauf oder Bau von eigengenutztem Wohnraum beantragt werden können.

Eine weitere förderfähige Konstellation: Der Erwerb von Genossenschaftsanteilen für selbstgenutzten Wohnraum. Bis zu 50.000 Euro Kredit können hier zinsvergünstigt beantragt werden.

Staatliche Unterstützung für Familien mit niedrigem bis durchschnittlichem Einkommen

Insbesondere für Privatpersonen mit niedrigem bis durchschnittlichem Einkommen gibt es beim Bau oder Kauf der eigenen vier Wände – egal, ob Wohnung oder Haus – noch eine weitere Möglichkeit der Unterstützung. Der Freistaat Bayern und die BayernLabo (Bayerische Landesbodenkreditanstalt) bieten befristet zinsverbilligte Darlehen sowie Zuschüsse aus dem Bayerischen Wohnungsbauprogramm zur Förderung von Eigenwohnraum.

Das Förderangebot richtet sich nach dem Jahresbruttoeinkommen und der Förderlotse der BayernLabo zeigt sehr schnell, ob man antragsberechtigt ist: Eigenheimförderung Bayern Förderlotse | BayernLabo. Die Antragstellung erfolgt dann bei der örtlich zuständigen Bewilligungsstelle – beispielsweie dem Landratsamt.

Wichtig: Anträge stets vor Anschaffung oder Baubeginn stellen

Viele Bauherren haben es eilig. Ist das Grundstück oder die Traumwohnung einmal gefunden, will man so bald als möglich aus der bisherige Mietwohnung in die eigenen vier Wände ziehen. Natürlich hat das auch finanzielle Gründe, denn eine Doppelbelastung aus Darlehenszins und Miete versucht jeder so weit wie möglich zu umgehen oder zumindest kurz zu halten.

Aber gerade wenn es um Förderungen geht, ist eine frühzeitige und vollständige Planung der Finanzierung ausschlaggebend. Ist die Heizung schon eingebaut, kann der Antrag auf Förderung nicht mehr gestellt werden – das zinsgünstige Darlehen und der mögliche Zuschuss sind damit dahin.

Last but not least: Es gibt Alternativen!

Jedem, der sich mit Plänen trägt, egal ob Neubau oder Sanierung, sei dringend empfohlen, mit seinem Berater die Möglichkeiten auszuloten. Aktuell ist das Zinsniveau nach wie vor investitionsfreundlich – insbesondere im Wohnbaubereich, also auch für klassische S-Wohnbaudarlehen der Kreissparkasse. Ein Gespräch lohnt sich schon allein daher.