Fast 14 Meter lang, 3,8 Meter breit und zweieinhalb Meter hoch: Das sind die eindrucksvollen Abmessungen der Achtfarb-Druckmaschine Lithrone G840P des japanischen Herstellers Komori. Seit März 2024 verrichtet ein solches Hightech-Wunderwerk seine Arbeit in der Halle der Druckerei Vogl GmbH & Co. KG.
Bis zu 15.000 Bogen kann die Maschine in einer Stunde bedrucken, beidseitig in einem Arbeitsgang, wahlweise auch vier Standardfarben plus vier Sonderfarben auf einer Seite. Eine weitere Besonderheit ist die Trocknung der fertig bedruckten Bogen: Anders als sonst im Offsetdruck üblich erfolgt sie nicht oxidativ. Stattdessen kommen Farben zum Einsatz, die durch UV-Bestrahlung aushärten, sodass die Bogen direkt nach dem Druck nahezu trocken aus der Maschine kommen. Das spart gegenüber dem konventionellen Verfahren rund acht Stunden Trocknungszeit.
Fast 2,8 Millionen Euro Ersparnis gegenüber dem Neukauf
Neupreis der kompletten Anlage: 3,8 Millionen Euro. Ralf Vogl, seit 36 Jahren Inhaber und Geschäftsführer der Druckerei, bekam sie gebraucht für nur 1,05 Millionen – die perfekte Gelegenheit, seine in die Jahre gekommene alte Maschine auszutauschen. Auf das Schnäppchen aufmerksam gemacht hatte ihn der Newsletter einer Fachhandelsfirma, die die Komori-Maschine aus der Konkursmasse einer insolvent gegangenen englischen Druckerei erworben hatte.
Bei der Finanzierung der immer noch stattlichen Investition konnte sich Vogl auf die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg verlassen: Kundenberater René Wutke und Leasing-Experte Theodoros Papadopoulos erarbeiteten gemeinsam ein Mietkaufmodell, das dem Bedarf des Unternehmens maßgeschneidert gerecht wurde. Ausführender Partnerin war die Deutsche Leasing AG, die seit 1982 zur Finanzgruppe der Sparkassen gehört.
Unbeschadet durch die Corona-Krise – dank weiser Voraussicht
Auf diese Weise kam doch noch ein Geschäft zustande, das eigentlich längst gescheitert schien – denn ursprünglich plante Ralf Vogl schon 2019 den Erwerb einer fabrikneuen Druckmaschine der Marke Heidelberger. 3,5 Millionen Euro hätte diese Anschaffung gekostet. Der Kaufvertrag einschließlich Finanzierung durch die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg stand bereits mit allen Details, doch dann machte die Corona-Krise einen Strich durch die Rechnung: Die Umsätze begannen zusehends einzubrechen, Ralf Vogl machte im letzten Moment einen Rückzieher und stornierte den Vertrag fristgerecht. „Wir sind damals aus allen Wolken gefallen“, sagte René Wutke, „die ganze Vorarbeit umsonst! Heute wissen wir es natürlich besser.“
Tatsächlich sollte sich der Rückzug als weise Entscheidung herausstellen, denn die Großinvestition hätte dem Unternehmen womöglich finanziell das Genick gebrochen. Selbst ohne sie benötigte Vogl damals einen Sonderkredit der Sparkasse plus staatlicher Corona-Soforthilfe, um über die Runden zu kommen. So wurde bis zum Frühjahr 2024 zwangsläufig weiter mit der alten Maschine gearbeitet, die nur einseitig drucken konnte – bis sich die beschriebene Chance mit der Lithrone G40P ergab.
Neuer Finanzpartner, neuer Standort: Seit 2015 passt alles
Die Partnerschaft mit der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg hat im Jahr 2015 begonnen: Bis dahin hatte Vogl sein Firmenkonto bei der Airbus-Bank, die seinerzeit nicht nur Flugzeuge finanzierte, sondern ein breites Kundenportfolio aus den verschiedensten Branchen hatte. Doch dann entschied sich die Geschäftsleitung, künftig nur noch mit Unternehmen aus der Luftfahrtindustrie zusammenzuarbeiten – und stellte ihren branchenfremden Kunden ein Ultimatum, die Bank zu wechseln.
Zufällig fiel dieser Politikwechsel zeitlich mit dem Umzug der Druckerei Vogl von München an den Stadtrand zusammen: Die gemieteten Räumlichkeiten in der Tölzer Straße in München-Giesing verfielen zusehends, weil der ganze Komplex ohnehin einer Neubebauung mit Wohnungen weichen sollte. „Der Wind pfiff durch undichte Fenster, und aus den Rohrleitungen sickerte Wasser“, erinnert sich Ralf Vogl mit Schaudern. In dieser Situation fand sich zum Glück eine leerstehende Lagerhalle in Zorneding, und der Kundenberater des Vermieters dieses Objekts bot Vogl an, doch zur Sparkasse zu wechseln. So wanderte zunächst das Firmenkonto zur Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg. Und da Vogl sehr zufrieden war, weitete sich die Zusammenarbeit nach und nach aus – bis hin zum jüngsten Großprojekt, der Finanzierung der neuen Offsetdruckmaschine.
Spitzenplätze bei Qualität und Nachhaltigkeit
Nicht nur aufgrund dieser hochmodernen technischen Ausstattung ist die Druckerei Vogl begehrter Druckpartnerin bei zahlreichen Firmen. Ihr 28-köpfiges Team überzeugt auch mit exzellenter Qualität und kreativen Lösungen, die viele andere nicht bieten können – von speziellen Oberflächenveredelungen und 3D-Effekten bis hin zu raffinierten Verpackungen. Anders könne man angesichts der Online-Billigkonkurrenz als Druckerei auch nur schwer bestehen, erklärt Ralf Vogl.
Ein weiterer Wettbewerbsvorteil besteht darin, dass hier auf Nachhaltigkeit geachtet wird: So kommen unter anderem deinking- und recyclingfähige Farben, Recycling-Papiere sowie Karton und Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft zum Einsatz. Als einzige reine Bogenoffsetdruckerei im Münchner Raum ist die Druckerei Vogl mit dem „Blauen Engel“ zertifiziert, dem renommierten Umweltzeichen der deutschen Bundesregierung zum Schutz von Umwelt und Mensch. Das Siegel gilt als das wichtigste Umweltlabel überhaupt und ist vor allem im Printbereich anerkannt.
Der Erfolg dieser Unternehmenspolitik zeigt sich nicht nur in hochzufriedenen Kundinnen und Kunden, sondern auch in zahlreichen Branchenauszeichnungen. In den letzten sechs Jahren hat die Druckerei Vogl insgesamt 16 Awards gewonnen – unter anderem 2023 die Titel „Katalogdrucker des Jahres“, „Bücherdruckerei des Jahres“ und „Größter Wow-Effekt des Jahres“. Damit bleibt Vogl auf Erfolgskurs und zählt nach wie vor zu den angesehensten Adressen im süddeutschen Druckgewerbe.