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Das Thema „Phishing“ ist nicht neu. Schon seit Jahren versenden Betrüger massenweise gefälschte E-Mails im Namen großer und namhafter Unternehmen oder Kreditinstitute, in denen sie um sensible Daten bitten.

Sei es, weil angeblich ein „Sicherheitsupdate“ erforderlich wäre, eine Rechnung nicht bezahlt oder das Girokonto gesperrt wurde. Manche Täter schrecken auch nicht davor zurück, für ihre Ziele sogar zum Telefon zu greifen.

Der Sicherheitsreferent der Kreissparkasse Karsten Keller erklärt, worauf Sie achten müssen und was Sie tun können, wenn Sie doch mal in die Falle getappt sind.

Herr Keller, wie gehen die Täter am Telefon vor?
Es passiert nicht besonders häufig, weil die Masche für die Täter sehr aufwändig ist.

Aber immer wieder geben sich Betrüger am Telefon als Sparkassen-Mitarbeiter oder Polizeibeamte aus und versuchen, Passwörter, Zugangsdaten oder Transaktionsnummern (TANs) für das Online-Banking zu ergaunern.

Dabei erzeugen sie Zeitdruck und geben vor, man müsse jetzt schnell handeln, weil sonst beispielsweise ein großer Geldbetrag verloren ginge. Dabei sind sie es selbst, die mit den geklauten Daten letztendlich Überweisungen ausführen – vorzugsweise ins Ausland.

Prüfen Sie also immer, wenn Sie eine TAN erhalten, ob Sie diese wirklich selbst angefordert haben, weil Sie zum Beispiel gerade eine Überweisung durchführen wollen.

Woran merke ich, dass ich nicht die Kreissparkasse am Telefon habe?
Unsere Mitarbeiter würden Sie niemals am Telefon nach so sensiblen Daten wie Onlinebanking-Zugangsdaten, Passwörtern oder TANs fragen – nicht mal im Notfall. Auch sonst gibt es für niemanden einen legitimen Grund, von Ihnen diese vertraulichen Daten zu verlangen.

Deswegen lautet der beste Tipp, wenn Sie Zweifel an der Echtheit des Anrufers haben: Beenden Sie das Gespräch, rufen Sie uns unter unserer Service-Telefonnummer 089 23801 0 zurück und fragen Sie nach, ob es tatsächlich ein Problem gibt. Seien Sie ruhig skeptisch.

Das gilt übrigens auch dann, wenn die Rufnummer des Anrufers, die Sie im Display sehen, tatsächlich die der Kreissparkasse ist: Diese Anzeige kann recht leicht manipuliert werden.

Kann es nicht tatsächlich sein, dass ein Problem mit meinem Konto vorliegt?
Wenn es Unregelmäßigkeiten gibt, werden Sie kontaktiert – aber ohne, dass dabei sensible Daten abgefragt werden.

Wieso kommt es gerade jetzt vermehrt zu dieser Art von Betrug?
Die Corona-Pandemie ist für die Täter der perfekte Vorwand. Sie müssen nicht viel erklären. In den vergangenen Monaten haben viele Unternehmen ihre Kommunikation per E-Mail oder Telefon verstärkt – deswegen ist man derzeit als Kunde eher dazu geneigt, auch zu glauben, was die Betrüger da von einem verlangen.

Welchen Rat können Sie Kunden geben, die glauben, in eine Falle getappt zu sein?
Das Wichtigste ist: Ruhe bewahren. Wenden Sie sich an Ihren Berater in der Filiale oder Geschäftsstelle oder an unser Service-Telefon, schildern Sie möglichst genau, was passiert ist und welche Daten Sie herausgegeben haben.

Unsere Mitarbeiter werden dann umgehend Erste Hilfe leisten und beispielsweise das Online-Banking sperren oder einen Überweisungsrückruf beauftragen. Sinnvoll ist es auch, bei der Polizei Anzeige zu erstatten – es handelt sich hierbei ganz klar um eine Straftat. Sie können sich sicher sein, dass wir Sie bei allem, was zu tun ist, unterstützen werden.