Das neue Vorstandsteam der Kreissparkasse (v.l.): Ulrich Sengle, Andrea Felsner-Peifer und Andreas Frühschütz

Der Generationswechsel im Vorstand der Kreissparkasse ist vollzogen: Andrea Felsner-Peifer, vormals Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Freising Moosburg, komplettiert seit 1. April 2023 die dreiköpfige Führungsspitze der zweitgrößten bayerischen Sparkasse.

Bereits im Oktober 2022 wechselte Ulrich Sengle aus dem Vorstand der Sparkasse Erding-Dorfen in die Kreissparkasse. Für Kontinuität an der Spitze sorgt weiterhin der Vorstandsvorsitzende Andreas Frühschütz. Wir sprachen mit dem Vorstandsteam über die anstehenden Themen und die künftige Entwicklung der Kreissparkasse.

Andrea Felsner-Peifer

Andrea Felsner-Peifer

Frau Felsner-Peifer: Wie sind Ihre ersten Wochen in der Kreissparkasse verlaufen?

Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und danke meinen beiden Vorstandskollegen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mir vom ersten Tag an vermittelt haben, dass ich willkommen bin und gebraucht werde. So konnte ich direkt mein Tagesgeschäft aufnehmen, meine Führungskräfte kennenlernen und mich in Abläufe, Strukturen, laufende Projekte und die IT einarbeiten. Zusätzlich besuche ich derzeit alle Vertriebseinheiten sowie die internen Abteilungen der Kreissparkasse. Ich möchte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennenlernen und einen Eindruck von unseren Standorten erhalten.

„Besonders treibt mich die Leidenschaft für unsere Kundinnen und Kunden an.“ – Andrea Felsner-Peifer

Sie hatten bei zwei Sparkassen Führungsaufgaben inne, waren zuletzt Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Freising Moosburg. Was hat Sie besonders geprägt und was treibt Sie an?

Geprägt haben mich insbesondere meine Führungskräfte, vielen bin ich noch heute vertrauensvoll verbunden und auch Freundschaften sind entstanden. Besonders treibt mich die Leidenschaft für unsere Kundinnen und Kunden an: In den vergangenen gut 30 Jahren „Sparkasse“ war ich fast immer und in unterschiedlichen Positionen im Vertrieb tätig. Aus vielen Gesprächen habe ich wichtige Impulse mitgenommen, um mich weiter zu entwickeln und Verbesserungsmöglichkeiten für die Sparkasse abzuleiten. Für meine Arbeit in der Kreissparkasse eine wertvolle Basis – verbunden mit meiner Kenntnis der Region als gebürtige Münchnerin.

Sie sprechen gute Führung an: Welche Qualitäten leben Sie selbst Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor und was ist Ihnen wichtig?

Als Führungskraft im Vertrieb sehe ich mich in einer besonderen Vorbildrolle. Nah am Markt zu sein und auch Kundentermine mit zu begleiten ist für mich selbstverständlich. So kann ich Bedarf für Veränderungen leichter erkennen und gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen strategisch Weichen für die Kreissparkasse stellen. In meiner Position als Führungskraft möchte ich insbesondere berechenbar sein. Dazu gehören für mich eine partnerschaftliche Beziehung auf Augenhöhe, Zutrauen und Vertrauen. Ein ehrlicher Umgang miteinander ist für mich sehr wichtig – das gilt für ein von Herzen ausgesprochenes Lob genauso wie für ein kritisches Wort.

Herr Sengle: Sind Sie nach acht Monaten schon heimisch geworden in Ihrem neuen Tätigkeitsumfeld und Geschäftsgebiet der Kreissparkasse?

Ja, uneingeschränkt. Das beginnt mit meinem privaten Wohnort Grafing, an dem sich meine Frau und ich pudelwohl fühlen. Und es geht weiter mit der menschlich und inhaltlich passgenauen Zusammenarbeit im Vorstand der Kreissparkasse. Hervorheben möchte ich auch die Aufgeschlossenheit, mit der mir alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begegnen. Ich erlebe überall viel Engagement, Loyalität mit dem Unternehmen und eine hohe Bereitschaft, sich gegenseitig zu unterstützen. Wir werden in den kommenden Jahren viele Aufgaben zu bewältigen haben und diese Einstellung stimmt mich sehr zuversichtlich.

Herr Frühschütz: Zwei neue Gesichter in Ihrem Vorstand – was hat Ihnen geholfen, sich als Führungsteam zu finden?

Neben der Tatsache, dass wir drei uns auch menschlich sehr gut verstehen, haben wir ein gemeinsames Verständnis davon, wie eine Sparkasse zu leiten und in die Zukunft zu führen ist. Wir haben einen ähnlichen Blick auf die Problemstellungen und finden sehr schnell gemeinsam Ansatzpunkte, wie wir diese Themen konsequent angehen wollen. Und: Neben intensiver Arbeit kommt auch das Miteinander nicht zu kurz. Wir lachen sehr viel zusammen!

Die Kreissparkasse ist mit rund 1.000 Beschäftigten eine große Arbeitgeberin in der Region. Gleichzeitig konkurriert sie um Nachwuchs und gut ausgebildete Fachkräfte. Wie gehen Sie diese Herausforderung an?

Vergangenes Jahr haben wir Mitarbeitende befragt, was sie an der Kreissparkasse schätzen. In erster Linie nannten sie Teamwork und Zusammenhalt, flexibles und mobiles Arbeiten, gute Karriereperspektiven und eine Reihe von tariflichen und weiteren Zusatzleistungen. Die Kreissparkasse ist ein sicherer, regionaler und attraktiver Arbeitgeber – dies müssen und wollen wir künftig stärker nach außen tragen. Gleichzeitig wollen wir noch besser und attraktiver werden: Unternehmensweit arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hierfür derzeit an Ideen und Maßnahmen.

Frau Felsner-Peifer, Sie verantworten das unternehmerische Kundensegment. Wovon profitieren Unternehmen heute mit der Kreissparkasse als Hausbank?

Die Kreissparkasse ist vor Ort: Unsere Beraterinnen und Berater kennen jeden Stein im Geschäftsgebiet, unsere Entscheider und Eigentümer sitzen in der Region. Unsere Kunden können sich von jeher auf hohe Konstanz in der Betreuung und in unserer Geschäftspolitik verlassen. Das ist die beste Basis für eine langfristige Partnerschaft auf Augenhöhe. Als zweitgrößte Sparkasse in Bayern bieten wir zudem gleichzeitig ein breites Spektrum an Leistungen für die Erfordernisse größerer oder expandierender Unternehmen.

Welche Schwerpunkte sehen Sie bei Ihren Unternehmenskunden künftig?

Wir agieren in einem hervorragenden Geschäftsgebiet in einer deutschlandweit einzigartigen Region. Eine wichtige Aufgabe ist die Transformationsfinanzierung. Die Digitalisierung und die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft werden mittel- bis langfristig erhebliche Investitionen erfordern. Wir begleiten unsere Kunden bei den Entscheidungen und Vorhaben, die in diesem Zusammenhang zu realisieren sind. Dazu zählen zum Beispiel Investitionen in Gebäude zur Verbesserung der Energieeffizienz oder Umstellung der Energieversorgung.

Auch das Private Banking ist in ihrer Verantwortung – wo geht hier die Reise hin?

Bei der individuellen Vermögensverwaltung haben wir unsere Kompetenzen bereits im vergangenen Jahr erweitert: Hier kooperieren wir mit der Frankfurter Bankgesellschaft, einem der führenden und mehrfach ausgezeichneten Partner im deutschsprachigen Raum. Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht und unsere investierten Kunden sind sehr zufrieden.

Darüber hinaus betreut unser Private Banking viele unserer unternehmerischen Kundinnen und Kunden auch privat. Um die Beratung in allen finanziellen Belangen weiter zu optimieren, werden wir die Betreuung der privaten und unternehmerischen Sphären künftig noch besser miteinander verzahnen.

Ulrich Sengle, Leasingspezialist

Ulrich Sengle

Herr Sengle, als Marktfolgevorstand verantworten Sie die interne Organisation und Prozesse, die sich an das Geschäft mit den Kunden anschließen. Was sind Themenfelder für die Zukunft?

Zum einen beschäftigt uns der Fachkräftemangel im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel. Unseren Personalbedarf der Zukunft müssen wir an den Arbeitsmarkt anpassen und uns fragen: Wie können wir mit weniger Beschäftigten unseren Geschäftsbetrieb gestalten? Indem wir vieles auf digitale Abläufe umstellen, haben wir die Möglichkeit Prozesse im Hintergrund zu standardisieren und zu automatisieren. Zum anderen erwarten uns auf absehbare Zeit immer komplexere gesetzliche Anforderungen und Auflagen, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit.

„Gesellschaftliche und unternehmerische Verantwortung als Aspekte von Nachhaltigkeit sind Teil unseres Selbstverständnisses.“ – Ulrich Sengle

Stichwort Nachhaltigkeit: Wie geht die Kreissparkasse mit dem Thema um?

Unser öffentlicher Auftrag verpflichtet uns, als fairer Finanzpartner der regionalen Wirtschaft und der Bürger zu agieren. Die Kreissparkasse engagiert sich außerdem seit jeher für das Gemeinwohl vor Ort. Gesellschaftliche und unternehmerische Verantwortung als Aspekte von Nachhaltigkeit sind damit Teil unseres Selbstverständnisses.

Bei der ökologischen Nachhaltigkeit steht unter anderem das klassische Thema Energieeffizienz und -einsparung im Vordergrund. Wir konnten durch verstärktes Home-Office Flächen reduzieren und mit Sparmaßnahmen den Energieverbrauch weiter senken. Die im Jahr 2022 eingesparte Energie (Heizung und Strom) hätte so 27 Einfamilienhäuser ein Jahr lang versorgen können.

Welchen positiven Beitrag leistet die Kreissparkasse künftig noch für die Umwelt?

Wesentlich beschäftigen wird uns in den nächsten Jahren unser ökologischer Fußabdruck, insbesondere bezogen auf den CO2-Ausstoß. Das schließt viele Aspekte ein: Weniger Papierverbrauch, Energieeffizienz und regenerative Energienutzung in unseren Gebäuden oder die Frage, wie viel CO2 unsere Mitarbeitenden verbrauchen, um morgens zur Arbeitsstelle zu kommen. Auch deshalb haben wir uns dafür entschieden, das Deutschlandticket für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu subventionieren. Für viele Beschäftigte verbleibt ein Eigenanteil von 9 Euro monatlich. Die erste Resonanz zeigt, dass dieses Angebot rege angenommen wird.

Nachhaltig zu agieren wird künftig auch gesetzlich von Banken verlangt. Sie leiten das Kreditgeschäft der Kreissparkasse – welche Anforderungen kommen hier auf Sie und die Kunden zu?

Neben rein finanzwirtschaftlichen Aspekten wird auch die Nachhaltigkeit Teil der klassischen Kreditwürdigkeitsprüfung werden. Vom CO2-Verbrauch im Branchenvergleich bis zu den Arbeitsbedingungen in der Lieferkette werden künftig viele Fragen auf unsere unternehmerischen Kunden zukommen. Diese werden die Kreditvergabe und die Bepreisung von Krediten beeinflussen.

Unsere Aufgabe wird es sein, die Regeln umzusetzen, ohne unsere Kunden zu überfordern. Denn auch wenn zuerst große Kapitalgesellschaften betroffen sind, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch mittlere und kleine mittelständische Betriebe diese Informationen erheben müssen. Manche Fragen werden sie nur mit unverhältnismäßigem Umfang datenbasiert beantworten können.

Andreas Frühschütz

Andreas Frühschütz

Herr Frühschütz, zwei abschließende Fragen, die die Privatkunden besonders interessieren dürften. Nach Jahren des Zinstiefs kam im Jahr 2022 die „Zinswende“. Mittlerweile gibt es wieder nennenswerte Zinsen auf fest angelegte Gelder. Welche Strategie empfehlen Sie Kundinnen und Kunden, die mittel- und langfristig Geld anlegen wollen?

Mehr denn je empfiehlt sich, einen Teil des Vermögens weltweit und breit in Sachwerte zu investieren. Hierzu zählen etwa Aktien über Aktienfonds sowie Immobilien über Immobilienfonds. Darüber hinaus gehören stabile und sichere verzinsliche Anlagen ins Portfolio. Das Zinsniveau hat erfreulicherweise wieder Regionen erreicht, welche wir seit mehr als zehn Jahren nicht mehr gesehen haben. Auch die Kreissparkasse hat attraktive Anlagen im Programm, wie etwa den Sparkassenbrief mit Laufzeiten von 1-10 Jahren.

Ganz entscheidend ist: Wir beraten unsere Kundinnen und Kunden entsprechend ihrer Lebensphase und berücksichtigen auch das individuelle Risiko, das sie bei einer Geldanlage eingehen können und wollen. Welche Anlagen welchen Anteil am Portfolio einnehmen, das erarbeiten unsere Beraterinnen und Berater gemeinsam im Kundengespräch.

„Immer dann, wenn es etwas komplexer wird, profitieren unsere Kundinnen und Kunden ganz besonders von der Beratung in der Kreissparkasse.“ – Andreas Frühschütz

Mobiles Banking, digitale Kontoauszüge, bezahlen mit dem Handy: Bei Online-Bankdienstleistungen ist die Kreissparkasse vorne dabei. Welche Zukunft hat die persönliche Beratung?

Immer dann, wenn es etwas komplexer wird, profitieren unsere Kundinnen und Kunden ganz besonders von der Beratung in der Kreissparkasse. Ob bei der Geldanlage, der Immobilienfinanzierung oder der Altersvorsorge: Unsere Expertinnen und Experten stehen mit Know-how und persönlicher Erfahrung zur Seite. Und dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern, nur werden die Wege vielfältiger: Wer möchte, kann sich auch persönlich per Video oder Telefon beraten lassen oder weiterhin den Weg in die Filiale wählen.