Professor Dr. Peter F.-J. Niermann – hier vor einem virtuellen Hörsaal – hat an mehreren renommierten Hochschulen wissenschaftlich gearbeitet. Noch heute lehrt und forscht er als Gastprofessor an der Technischen Universität München (TUM) sowie als Advisor and External Examiner im Promotionsprogramm an der Middlesex University in London.

Professor Dr. Peter F.-J. Niermann – hier vor einem virtuellen Hörsaal – hat an mehreren renommierten Hochschulen wissenschaftlich gearbeitet. Noch heute lehrt und forscht er als Gastprofessor an der Technischen Universität München (TUM) sowie als Advisor and External Examiner im Promotionsprogramm an der Middlesex University in London.

„Sprich unbekümmert um die Wirkung, um die Leute, um die Luft im Saale“: So lautet einer der „Ratschläge für einen schlechten Redner“, mit denen der legendäre Journalist, Schriftsteller und Satiriker Kurt Tucholsky schon 1930 verdeutlichte, wie man es eben nicht machen sollte. Nur: So etwas zu lesen, ist eine Sache – es praktisch umzusetzen, eine andere. Wirkungsvolle Rhetorik will schließlich geübt sein.

Genau das ermöglicht seit Kurzem eine bahnbrechende Softwarelösung der Grünwalder Ideenschmiede straightlabs GmbH & Co. KG. Das Produkt nennt sich VR Speech Trainer und beeindruckte die Jury des Bayerischen Digitalpreises 2022 so sehr, dass straightlabs damit gegen eine Reihe starker Konkurrenten den Sieg errang. Am 14. Juli 2022 verlieh Digitalministerin Judith Gerlach in der Münchner Residenz die Auszeichnung an die zwei führenden Köpfe des Unternehmens, Professor Dr. Peter F.-J. Niermann und Professor Dott. Fabrizio Palmas.

Bisherige Bilanz: eine ganze Kette von Erfolgen

Der Preis ist nur eine von acht Auszeichnungen, die straightlabs im Verlauf seines siebenjährigen Bestehens erhalten hat – darunter zweimal der renommierte Red Dot Design Award für digitale Lösungen. Mit dem VR Speech Trainer setzt sich diese Erfolgsstory nun fort: Dabei handelt es sich um eine Virtual-Reality-Anwendung, mit der man sich persönlich darin üben kann, als Rednerin bzw. Redner überzeugend aufzutreten. Da sowohl die Umgebung als auch das Publikum virtuell sind (aber gleichwohl sehr echt wirken), ist diese Form des Lernens komfortabel und vollkommen stressfrei.

Das virtuelle Publikum reagiert wie ein echtes

Der Clou: Die Trainingsanwendung nutzt Künstliche Intelligenz, um Reaktionen der Zuhörerinnen sowie Zuhörer lebensecht zu simulieren – wie etwa aufmerksames Zuhören und wache Blicke oder, wenn es langweilig wird, Gähnen und das Herumspielen mit dem Handy. Der Inhalt des Vorgetragenen spielt dabei keine Rolle; es geht ausschließlich um das „Wie“, also Sprechtempo, Betonung, Modulation, Körpersprache und Blickkontakt zum Publikum. Simultan dazu erhält der oder die Vortragende klare Hinweise, wo der Fehler liegt und wie man in der jeweiligen Situation wirkungsvoller kommunizieren kann. Verschiedene realistische Szenarien und Auditorien sind wählbar, zum Beispiel gemischtes Publikum in einem Vortragsraum, Studierende in einem Hörsaal oder Geschäftsleute in einem Konferenzraum. Ein weiterer Vorteil des Systems: Im Gegensatz zu anderen VR-Trainings, die leistungsstarke Computer und Tracking-Systeme voraussetzen, setzt straightlabs bei seinem VR Speech Trainer auf autarke Headsets, die keine weiteren Geräte oder technische Kenntnisse erfordern.

Die hohe Nachfrage bestätigt, dass der VR Speech Trainer in eine Marktlücke gestoßen ist. „Freies Reden gehört eben heute zu den Schlüsselqualifikationen für beruflichen Erfolg, sei es in der freien Wirtschaft oder an Schulen und Hochschulen“, betont Professor Dr. Niermann, der das Unternehmen im Jahr 2015 gegründet hat. Er konnte sich dabei auf langjährige Erfahrung aus internationalen Management- und Beratungsmandaten stützen; zudem lehrte und forschte er 15 Jahre lang als Professor an der Hochschule für angewandtes Management in Ismaning.

Wissenschaftliche Forschung als Entwicklungsbasis

Die Idee, eine eigene Firma zu gründen, entstand als Spin-off aus einem Forschungsprojekt für die Automobilindustrie. Ziel war und ist es, skalierbare Trainingslösungen für Unternehmen jeder Größenordnung zu schaffen – und zugleich das Training interessanter, interaktiver und motivierender zu gestalten. Niermann und sein internationales Team stützen sich dabei zum größten Teil auf universitäre Forschung; das Angebot ist also sehr fundiert und durch wissenschaftliche Erkenntnisse abgesichert. Die virtuellen Trainingslösungen werden durchweg im eigenen Haus entwickelt, also ohne Zukauf externer Software.

Dank dieser soliden Basis und der vorhandenen Kontakte konnte straightlabs sehr schnell große und namhafte Unternehmen als Kundschaft gewinnen – darunter BMW, Audi, Allianz und seit Kurzem auch der US-Konzern Meta. Hier kommt die technische Basis aus Amerika, während straightlabs die Anwendungen, also die Trainingsprogramme beisteuert. Die neue Partnerschaft eröffnet unter anderem die Chance, noch unerschlossene Themenfelder zu entwickeln – wie etwa interkulturelle Kompetenz, die vor dem Hintergrund der unaufhaltsamen Globalisierung immer wichtiger wird. Damit die Szenen und Dialoge möglichst lebensecht wirken, arbeiten im Team professionelle Drehbuchautoren.

Moderate Kosten, vielfältige Nutzungsmöglichkeiten

Die Technologie hinter dem Ganzen entstammt im Wesentlichen der Gaming-Industrie, was einen entscheidenden Vorteil mit sich bringt: Die virtuellen straightlabs-Lern- und Trainingswelten sind auf allen Gerätetypen nutzbar, also auch ohne VR-Brille und selbst auf privaten Geräten der jeweiligen Firmenbelegschaft. Das Unternehmen stellt dazu fertige Trainingsmodule in Form von „Software as a Service“ (SaaS) zur Verfügung, die nur noch firmenspezifisch angepasst werden müssen. Dieses Modell erspart den Kundinnen und Kunden enorme Summen an Entwicklungskosten. In jedem Fall sorgen höchste Sicherheitsstandards dafür, dass die Daten vor Hacker-Angriffen geschützt sind.

Finanziert wird straightlabs fast vollständig aus eigener Kraft, ergänzt durch öffentliche Fördermittel. Es gibt keine Venture-Capital-Investoren, sodass man gänzlich unabhängig von fremden kommerziellen Interessen arbeiten kann. Die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg war dabei von Anfang an beratender Finanzierungspartnerin und half mit, das vorhandene Angebot an Fördermitteln optimal zu nutzen.

„Die Zusammenarbeit ist extrem gut“, lobt Professor Dr. Niermann, wie auch Alexander Joppa, Kundenberater der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, bekräftigt. „Es ist wichtig, einen vertrauensvollen Partner an seiner Seite zu haben – ohne den geht es nicht.“ Darüber hinaus hat er einen weiteren guten Rat für alle Unternehmensgründerinnen und -gründer: „Man braucht Leidenschaft, Durchhaltevermögen, einen langen Atem und natürlich ein extrem gutes Team. Dann hat man die besten Chancen auf nachhaltigen Erfolg.“