Die Corona-Pandemie prägte auch das Jahr 2021 auf jeder Ebene – menschlich, sozial und wirtschaftlich. Deren weitreichenden Auswirkungen zum Trotz verzeichnete die Kreissparkasse 2021 Wachstum in den wichtigsten Geschäftsfeldern.

Entwicklung des Kundengeschäfts

Das Kundengeschäftsvolumen der Kreissparkasse, welches sich aus Kundeneinlagen, Kundenkrediten und den Wertpapierbeständen in den Kundendepots zusammensetzt, stieg um 11,6 Prozent und betrug zum Jahresende 2021 rund 27 Milliarden Euro.

Der Bestand der Kundeneinlagen erreichte mit einem Wachstum von 4,7 Prozent rund 11 Milliarden Euro. Rund 90 Prozent hiervon lagern als kurzfristige Anlagen auf den Konten der Kunden. „Angesichts der niedrigen Zinsen zeigen unsere Kunden weiterhin wenig Interesse daran, ihr Geld längerfristig anzulegen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Andreas Frühschütz.

Trotz der pandemiebedingt erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verzeichnete die Kreissparkasse 2021 ein deutliches Wachstum im Kreditbestand um knapp 8 Prozent auf rund 10 Milliarden Euro. Dieses wirkte sich auch positiv auf die Ausleihquote der Kreissparkasse aus: Diese stieg um weitere 3 Prozentpunkte auf 91 Prozent. Die Ausleihquote bezeichnet den Anteil der Kundeneinlagen, die die Kreissparkasse als Kredite ausgibt.

„Unsere privaten und unternehmerischen Kunden konnten auch im zweiten Pandemiejahr auf uns zählen“, so Frühschütz. „Wir setzen alles daran, um Investitionen in der Region auch weiterhin auf diesem hohen Niveau zu ermöglichen und damit unseren öffentlichen Auftrag bestmöglich zu erfüllen.“

Die robusten Entwicklungen an den Börsen sowie eine erhebliche Nachfrage der Kunden nach Investmentfonds und Fondssparplänen führten 2021 zu einem deutlichen Zuwachs bei den Kundenwertpapieren um 35,4 Prozent auf einen Bestand von 6 Milliarden Euro zum Jahresende.

Ertragsentwicklung

Die Zinsspanne ist die wichtigste Ertragsquelle der Kreissparkasse. In Folge der andauernden Null- bzw. Negativzinsen ist sie im vergangenen Jahr nochmals gesunken – um circa 6 Millionen auf 167 Millionen Euro. Ein noch stärkerer Rückgang konnte abgefedert werden durch das gute Wachstum im Kreditgeschäft. Erfolge im Wertpapiergeschäft und der Immobilienvermittlung steigerten zudem das Provisionsergebnis um rund 10 Prozent auf knapp 59 Millionen Euro.

Das Ergebnis vor Steuern liegt mit rund 44 Millionen Euro nach Rücklagendotierung etwas unter dem Vorjahresergebnis von 52 Millionen Euro. Abzüglich etwa 26 Millionen Euro Steuern verbleibt ein Jahresergebnis von rund 18 Millionen Euro. Mit diesem Betrag stockt die Kreissparkasse ihre Rücklagen weiter auf. „Mit dem Ergebnis können wir in einem nach wie vor schwierigen Umfeld mit außerordentlichen Belastungen zufrieden sein“, erklärt der Vorstandsvorsitzende.

Gesellschaft / Soziales

Ihre Verantwortung für die Region nimmt die Kreissparkasse auch im Rahmen ihres Engagements für Soziales, Kultur, Bildung und den Breitensport wahr: Erneut kamen insgesamt 1,2 Millionen Euro über Spenden, Sponsoring und über die vier gemeinnützigen Stiftungen der Kreissparkasse den vielfältigen Initiativen, Einrichtungen und Vereinen der Region zugute.

Personelle Wechsel

Nach 42 Berufsjahren in der Sparkassenorganisation und 22 Jahren Vorstandstätigkeit in der Kreissparkasse wird Peter Waßmann zum 30. September dieses Jahres in den Ruhestand treten. Mit Ulrich Sengle, seit 2007 Vorstandsmitglied der Kreis- und Stadtsparkasse Erding-Dorfen, hat die Kreissparkasse einen geeigneten und erfahrenen Nachfolger gefunden. Er übernimmt zum 1. Oktober die Funktion als Marktfolgevorstand mit Verantwortung für das Kreditgeschäft, die Organisationsentwicklung und den Marktservice.

Am 1. April 2022 trat Stefan Frey, Landrat des Landkreises Starnberg, für drei Jahre den Vorsitz im Verwaltungsrat der Kreissparkasse an. Damit löste er turnusgemäß Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München, ab, welcher in den zurückliegenden fünf Jahren den Vorsitz innehatte. Auf den Starnberger Landrat folgt in 2025 für ein Jahr der Landrat des Landkreises Ebersberg in der Funktion des Verwaltungsratsvorsitzenden.

Wechsel im Vorsitz des Verwaltungsrats der Kreissparkasse: v.l. Christoph Göbel (Landrat des Landkreises München), Stefan Frey (Landrat des Landkreises Starnberg) und Robert Niedergesäß (Landrat des Landkreises Ebersberg)

Ausblick

Mit Blick auf die kommenden Monate erklärt Frühschütz: „Geopolitische Krisen wie der Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie die anhaltende Pandemiesituation sorgen nicht nur für großes menschliches Leid. Sie befördern auch die wirtschaftliche Unsicherheit für die Einwohner und die Unternehmen unserer Region.“

Frühschütz weiter: „Das zurückliegende Geschäftsjahr hat hierbei gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Kreissparkasse als Unternehmen auf einem stabilen wirtschaftlichen Fundament steht. Dieses hat uns 2021 die Sicherung unserer Kreditvergabe ermöglicht und damit auch, unseren Kunden weiter durch die Krise zu helfen.“

„Die jüngsten Ankündigungen der Aufsicht, die Eigenkapitalanforderungen für die Kreditvergabe zu verschärfen, stellen uns vor große Herausforderungen. Zudem lassen sich die Auswirkungen des Ukrainekriegs und die damit einhergehenden Verwerfungen an den Märkten aktuell nicht seriös einschätzen“, so Frühschütz weiter. „Für das laufende Jahr rechnen wir insgesamt mit einer Stabilisierung der Ertragslage auf dem aktuellen Niveau“, lautet das Fazit des Vorstandsvorsitzenden.