Die Teilnehmenden der Moor-Exkursion beim morgendlichen Briefing

Die Teilnehmenden der Moor-Exkursion beim morgendlichen Briefing

„Artenvielfalt im Blick – Monitoring im Moor“ hieß im Juli das Motto einer Exkursion mit 15 Freiwilligen auf der 10 Hektar großen Moorfläche in Aßling im Landkreis Ebersberg. Dieses Areal wurde vor vielen Jahren trockengelegt, um es zu bewirtschaften. Jetzt soll die Fläche wieder vernässt werden, damit der Boden wieder CO2 speichern kann und moorliebende Pflanzen und Tiere zurückkehren können.

Die Projektfläche der Aktion Zukunft+

Die Projektfläche der Aktion Zukunft+

Das erste Spenden-Crowdfunding über die Aktion Zukunft+ in den Jahren 2024 und 2025 stieß auf viel Anklang, weshalb die Renaturierungsfläche in diesem Jahr um weitere knapp 5 Hektar erweitert wird. „Das Projekt verbindet Klimaschutz und Artenschutz in idealer Weise und schafft einen wertvollen, natürlichen Wasserspeicher“, erklärte Karina Schäfer von der Energieagentur Ebersberg-München, welche neben den Landkreisen München und Ebersberg einer der Träger der Aktion Zukunft+ ist.

Im Rahmen der Moorexkursion standen zunächst das Entdecken und Mitmachen im Mittelpunkt: Gemeinsam wurden exemplarisch Pflanzen- und Insektenarten erfasst, um einen Einblick in den aktuellen Zustand auf der trockengelegten Moorfläche zu gewinnen.

Die Dokumentation des Ist-Zustands auf der Moorfläche ist essenziell, um später den Erfolg des Projekts zur Moor-Renaturierung messen zu können. Dominik Dittrich vom Klimabüro CO2-Regio, welches das Projekt im Auftrag der Aktion Zukunft+ umsetzt, gab den Teilnehmenden einen Einblick in diese aufwändige Arbeit, die nicht nur umfangreiches Fachwissen über die Biologie der Moore sondern auch viel körperlichen Einsatz erfordert.

Mühsame Arbeit, die belohnt wurde: Insbesondere verschiedenste Heuschreckenarten zählten zur Ausbeute der Exkursionsteilnehmenden
Mühsame Arbeit, die belohnt wurde: Insbesondere verschiedenste Heuschreckenarten zählten zur Ausbeute der Exkursionsteilnehmenden

Auch Dr. Dominik Streit, bei der Kreissparkasse unter anderem verantwortlich für das Thema Spenden und Sponsoring, zeigte sich beeindruckt von der Projektumsetzung und erklärte: „Langfristig angelegte regionale Projekte wie dieses zum Schutz unseres Klimas sowie der Biodiversität machen die Aktion Zukunft+ einzigartig. Ich freue mich, dass die Kreissparkasse die Aktion als Kooperationspartner begleitet und in den vergangenen Jahren bereits mehrere Klimaschutzprojekte mitfinanziert hat.“

Warum ist das Moorprojekt wichtig und was wird gemacht?

Torfboden, der in Mooren entsteht, enthält große Mengen an Kohlenstoff, der über Tausende von Jahren angesammelt wurde. Wenn Moore jedoch zerstört oder entwässert werden, wird der im Torf gespeicherte Kohlenstoff sukzessive freigesetzt und verursacht klimaschädliche Emissionen. In den Landkreisen Ebersberg und München existieren circa 3.500 Hektar entwässerte Moorflächen.

Torfboden aus einer 3-Meter-Bohrung

Torfboden aus einer 3-Meter-Bohrung

Das Ziel der Wiedervernässung ist es, den Grundwasserspiegel auf der entwässerten Fläche wieder dauerhaft zu erhöhen – auf etwa minus 10 cm unter der Geländeoberkante. Im April 2025 wurde bereits ein Messsystem installiert, das den Grundwasserspiegel überwacht. Auf der Basis dieser Daten werden die Projektumsetzer der Aktion Zukunft+ eine Wasserbilanz erstellen, aus welcher ersichtlich ist, wie viel Wasser benötigt wird. Mithilfe von Modellierungen werden dann Maßnahmen entwickelt, die dazu beitragen, den Grundwasserstand anzuheben.

Wichtig ist, dass die Zersetzungsprozesse im Torf gestoppt werden, indem der Boden wieder genug Wasser enthält. Moortypische Pflanzen können dann wieder optimal wachsen, wobei sie zwei Drittel ihrer Energie in die Wurzeln und nur ein Drittel in die oberirdischen Pflanzenteile investieren.

Jetzt mitmachen beim Klimaschutz-Crowdfunding der Aktion Zukunft+

Die Aktion Zukunft+ bietet die Möglichkeit, mittels Spenden ausgewählte Klimaschutzprojekte wie zum Beispiel das Aßlinger Moorprojekt zu finanzieren. Das Ganze funktioniert wie klassisches Crowdfunding. Die geltenden Regeln dafür bieten maximale Verbindlichkeit für alle, die investieren, denn:

  • Alle Spendenden entscheiden selbst, welchen Projekten sie zur Umsetzung verhelfen wollen.
  • Zur Auswahl stehen ausschließlich Projekte, die besonders hohe Qualitätsstandards erfüllen und einen garantierten Beitrag zur CO2-Minderung leisten.
  • Um den Erfolg für den weltweiten Klimaschutz zu maximieren, finanziert jeder Spendenbeitrag zu gleichen Teilen ausgewählte Klimaschutzprojekte in den Landkreisen München oder Ebersberg sowie im Globalen Süden.

Als Investoren können dabei praktisch alle auftreten: Bürgerinnen und Bürger genauso wie Unternehmen, Organisationen und Kommunen.

Hier geht’s zu den Projekten: https://www.aktion-zukunft-plus.de/projekte

Alle Fotos: ©Energieagentur Ebersberg-München