Bienen bestäuben eine Vielzahl von Wild- und Nutzpflanzen. Sie garantieren uns die Artenvielfalt in der Natur. Zahlreiche Grundnahrungsmittel sind von Bienen abhängig. Viele Obst- und Gemüsearten werden von Bienen bestäubt und tragen somit wesentlich für unsere gesunde Ernährung bei.

All dies lernen auch die Schülerinnen und Schüler der Rudolf-Steiner-Schule Ismaning. Aber am besten lernt es sich ja doch, wenn man selbst erleben und erfahren kann, was man da lernt. Deswegen summt und brummt es neuerdings noch mehr als sonst auf den Grünflächen des Schulgartens – vor allem rund um das neue Bienenhaus.

„Bienen sind für den Erhalt eines intakten Ökosystems enorm wichtig. Wir möchten einen kleinen Teil dazu beitragen, ein Refugium für Bienen aufzubauen und einen Lebensraum für sie schaffen,“ erklärt Karin Hoyler, welche das Projekt der Schule mitbetreut und auch um Spendengelder geworben hat.

Einer der Spender ist die Stiftung der Kreissparkasse München, die das Projekt mit 5.000 Euro unterstützt. „Die Idee ist einfach gut,“ meint Nicole Weiß, zuständig für soziales Engagement bei der Kreissparkasse. “Dass wir die Waldorfschule in Ismaning bei ihrem Vorhaben finanziell unterstützen können, ist ebenso schön wie sinnvoll, denn wir können so gleich mehrere gute Dinge tun – für die Bienen, für die Schülerinnen und Schüler und für unsere Region“.

Mit den Bienenstöcken entsteht ein neuer Bereich im Schulgarten

Die Bienenstöcke sind im Schulgarten angesiedelt – inzwischen sind die ersten Bienenvölker eingezogen. Um den Schülern Lerninhalte eingängiger zu vermitteln und auch Honig zu verarbeiten ist die zusätzliche Idee eines Bienenlernhauses entstanden.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Ideen wie der neue Gartenbereich genutzt werden soll. Zum Beispiel kann zusätzlich die Schulküche und der Pausenverkauf versorgt werden.

Und drei Personen tragen besonders tatkräftig dazu bei, das Projekt zum Erfolg werden zu lassen: Andreas Zoelzer vom Imkerverein Ismaning, Gartenbaulehrer Paul Peteanu und Hausmeister Sebastian Gessert.

Lernen durch Erleben wird hier ganz natürlich möglich

Die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht sind ebenso vielfältig: In der Unterstufe können die Bienen im Jahreslauf durch beobachten, hören, riechen wahrgenommen werden. Zum Thema Ackerbau bietet sich das Säen einer Bienenwiese an. Und während der Handwerksepoche kann das Imkern als eines der ältesten Handwerke erlebt werden.

Im Rahmen der Tierkunde der 4. Klasse kann man die Entwicklungsstadien der Bienen direkt betrachten. Ab der 6. Klasse können die Bienen den Gartenbauunterricht bereichern. In der Oberstufe kann der Themenkomplex Biene genauer erforscht werden.

So bietet der Bienenstock und alles drum herum bereichernde, passende Annäherungen und Aufgaben für jedes Alter.

Über die Schule und die Waldorfpädagogik
Die Rudolf-Steiner-Schule Ismaning bei München wurde 1986 gegründet. Sie steht allen Kindern und Jugendlichen offen – als Alternative zu den staatlichen Regelschulen. Der Lehrplan unserer Waldorfschule orientiert sich an den Entwicklungsphasen des Kindes und beruht auf den Methoden und Zielen der Waldorfpädagogik.

Heute besuchen etwa 400 Schüler die Klassen 1-13 der einzügigen Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe.

Die Waldorfpädagogik hat den ganzen Menschen im Blick. Sie besteht in der beständigen Suche nach den optimalen Bedingungen für seine Entwicklung, so dass jeder Mensch sein Leben in seinem eigenen Sinne bestmöglich meistern kann.