Die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen in Bayern ist im vergangenen Jahr noch einmal spürbar angestiegen. 2018 haben sich durchschnittlich pro Monat 16.500 neue lmmobiliensuchende an die Makler von Sparkassen und LBS im Freistaat gewendet. ”Das waren zehn Prozent mehr Interessenten
als im Jahr zuvor“, erklärte Paul Fraunholz, Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs-GmbH (Sparkassen-Immo), anlässlich der
jährlichen Pressekonferenz der Sparkassen-Finanzgruppe zum bayerischen Wohnimmobilienmarkt.

Der Wohnimmobilienmarkt in Bayern sei geprägt von einer ”sehr hohen Nachfrage auf Seiten der Eigennutzer und Kapitalanleger einerseits und einem in vielen
Regionen erheblich zu knappen Angebot andererseits“, sagte Paul Fraunholz. ”Die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Bayern mit den hervorragenden
Aussichten auf dem Arbeitsmarkt üben weiterhin eine Sogwirkung auf viele Menschen aus. Zudem hält auch der Trend zur Singularisierung mit immer mehr
kleinen Ein- und Zwei-Personen-Haushalten an. In den Großstädten stellen die Singles inzwischen die Mehrzahl der Haushalte. Familien wandern dagegen zunehmend
in das Umland ab.“

Erneuter Anstieg der Immobilienpreise

Die Immobilienpreise sind im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Der Preisanstieg fiel jedoch etwas schwächer aus als in den Vorjahren. Im Durchschnitt lagen
die Kaufpreise der von Sparkassen und LBS vermittelten Häuser und Wohnungen im Jahr 2018 um knapp 6 Prozent über den Vorjahreswerten. 2017 waren
sie noch um mehr als 9 Prozent und 2016 um knapp 12 Prozent angestiegen. Die Preisentwicklung ist je nach Objektart unterschiedlich. Die Preise für gebrauchte
Eigentumswohnungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um etwas mehr als sechs Prozent auf durchschnittlich 211 .000 Euro. Der erzielte Preis für ein Haus aus dem Bestand (Reihen-, Doppel-, Ein- und Zweifamilienhäuser) lag im vergangenen Jahr im Durchschnitt bei 324.500 Euro. Das waren 8,6 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Diese Durchschnittswerte enthalten auch zahlreiche unsanierte Objekte mit hohem Renovierungsbedarf und in schlechteren Lagen. Die Preise für typische, besonders nachgefragte Objekte im sanierten Zustand und in bevorzugten Lagen liegen in einem Großteil der bayerischen Regionen über diesen Werten.

Sparkassen und LBS sind größter Immobilienvermittler in Bayern

Die Makler der bayerischen Sparkassen und des LBS-Außendienstes vermittelten im vergangen Jahr rund 8600 Kauf-Immobilien mit einem Gesamtwert von
2,85 Milliarden Euro. ,,Dies bedeutet eine weitere Steigerung des vermittelten Objektvolumens um 7 Prozent und eine Bestätigung unserer Position als größter
Immobilienvermittler im Freistaat“, erklärte Fraunholz. Zusätzlich wurden fast 1100 Mietverträge vermittelt.

Sparkassen weiten Immobilienfinanzierung aus

Die Sparkassen in Bayern konnten ihren Gesamtbestand an Wohnungsbaukrediten im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 73,7 Milliarden Euro ausweiten.
Fast 70 Prozent davon (50 Milliarden Euro) entfallen auf Immobilienkredite für Privatpersonen. Dies ist ein Anstieg um 3,7 Prozent. Dieser Bestand wächst allerdings inzwischen langsamer als der von Bauträgern und anderen Unternehmen (+9,9 Prozent).

Weitere Preisanstiege erwartet

Nach Einschätzung der Experten der Sparkassen-Finanzgruppe wird die Lage auf dem Wohnimmobilienmarkt in Bayern angespannt bleiben. ,,Insbesondere in
den Ballungsräumen und deren Umland befeuert die Zuwanderung aus dem In- und Ausland und der Trend zu kleinen Ein- und Zweifamilienhaushalten die
Nachfrage nach Wohnraum. Das Angebot an Wohnimmobilien wird sich dagegen kaum ausweiten. Dies wird vielerorts zu einem weiteren Anstieg der Kaufpreise
führen. Insgesamt gehen wir aber davon aus, dass sich der Preisanstieg weiter verlangsamt“, so Fraunholz.

Der Marktspiegel der Sparkassen-Finanzgruppe mit Preisdaten für die Städte
und Landkreise in Bayern Ist abrufbar unter:
sparkassen-immo.de/immobilienpreise