Wer Lukas Dausers Barrenkür zur Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio anschaut, stellt das Atmen ein. Herzklopfen, Nervenkitzel, Gänsehaut. Da stimmt wirklich alles: die Körperspannung, die Millimeter-Präzision und die Ästhetik in der Bewegung sind – ja, anders kann man das wirklich nicht sagen – der Wahnsinn. Hut ab vor dieser Weltklasse-Leistung, lieber Lukas Dauser! Und ganz herzlichen Glückwunsch vom Team der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg.

Wie alles begann

Mit sechs Jahren fing der kleine Lukas aus Glonn beim TSV Unterhaching mit dem Turnen an – und schnell war klar: Da hat einer ganz besonders viel Talent. Kaum acht Jahre alt, wechselt Lukas vom TSV-Vereinstraining zum Landestrainer beim Bayerischen Turnverband, Kurt Szilier, der ihn über viele Jahre trainiert. Mit zehn Jahren startet Lukas den Leistungssport auf dem Isar-Sportgymnasium in München. Dort beginnt der Unterricht erst um 10 Uhr, sodass vorher bereits trainiert werden kann.

„Turnen ist eine sehr trainingsintensive Sportart“, sagt Lukas Dauser, „Boden, Barren, Sprung, Reck, Pferd und Ringe sind sechs Disziplinen, da fließt von klein auf viel Schweiß und Ehrgeiz rein. Neunmal pro Woche habe ich die gesamte Jugend bis zum Abitur trainiert, aktuell sogar zehn Mal. Aber auch wenn’s manchmal hart ist, ich liebe das Training, denn da hole ich mir ja die Sicherheit für die Kür.“ Zu den 30 Stunden Training pro Woche kommen Physiotherapie, regenerative Elemente und Mentaltraining: „Wir haben beim Turnen anders als in vielen anderen Sportarten immer nur einen Versuch“, erläutert Lukas Dauser, „und der muss sitzen. Im Mentaltraining schaue ich mein Turnen in Zeitlupe an, gehe jede einzelne Bewegung im Kopf durch. Die Kunst ist, die natürliche Anspannung vor dem Wettkampf dann in der Kür in positive Energie umzusetzen. Dann fließt die Kür als eine fortlaufende Bewegung.“

Der Heimat immer verbunden

Lukas Dauser ist über all die Jahre eng mit dem TSV Unterhaching verbunden, hat dort regelmäßig trainiert und kämpft bis heute bei Deutschen Meisterschaften für den TSV. „Ich bin mit Herzblut ein TSV Unterhachinger, der Verein hat mich immer bestmöglich unterstützt“, sagt Lukas Dauer lächelnd. „Natürlich war auch eine TSV-Delegation am Flughafen, als ich aus Tokio zurückkam. Einfach riesig, mein Heimatverein!“

Die sportliche Heimat vergisst man nicht. Das findet auch Michael Baier von der Kreissparkasse und dort zuständig für Spenden sowie Sponsoring: „Bei allem Talent bietet der erste Sportverein daheim die Basis. Einer der Gründe, warum der Kreissparkasse die Unterstützung der regionalen Vereine so wichtig ist!“

Was bringt die Zukunft?

Der Silbermedaillengewinner von Tokio ist Sportsoldat und nutzt die wenige freie Zeit neben dem Turnen, um sein BWL-Studium voranzubringen. Lange Jahre hat er in Berlin gelebt und dort im Leistungszentrum trainiert. 2020 zog er nach Halle an der Saale um: „Nochmal ein neuer Schub mit neuem Trainer“, sagt Lukas Dauser und strahlt. „Die Silbermedaille bestätigt meinen Ortswechsel.“

Für seine sportliche Zukunft hat Lukas noch einiges vor: „Mit Anfang 30 können Turner Top-Leistungen bringen. Mein nächstes Ziel ist 2022 die Heim-Europameisterschaft in München – und zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris sind es ja nur noch drei Jahre. Da will ich nochmal zeigen, worauf es in meinem Sport ankommt: Turne Deine beste Übung!“

Mit seiner Verlobten Viktoria, die sich auf ihr zweites Staatsexamen in Zahnmedizin vorbereitet, treibt es Lukas Dauser auf Dauer aber wieder in den Süden: „Im Münchner Umland würd’s uns richtig gut gefallen.“ Eines ist sicher: Von Lukas Dauser wird weiter zu berichten sein. Lieber Lukas, zeig den Kampfrichtern weiterhin Deine beste Kür!

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