Du willst dich für deine Wunschstelle bewerben? Bewerbungsverfahren laufen heute oftmals digitaler, als viele vermuten. Eine E-Mail mit Anhängen schicken – das war gestern. Heute laden Bewerberinnen und Bewerber ihre Unterlagen auf einer Plattform hoch und hoffen dann auf die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Diese Entwicklung hat sich durch Corona noch beschleunigt –sogar Erstgespräche finden inzwischen durchaus per Videokonferenz statt.

Immer seltener werden bei der Bewerbung Anschreiben oder Arbeitszeugnisse verlangt. Der Lebenslauf allein genügt vielen Personalabteilungen, um sich ein Bild vom Bewerber zu machen. Das bedeutet auch, dass der Lebenslauf viel mehr im Mittelpunkt steht als noch vor einigen Jahren.

Damit du deine Chancen auf ein Bewerbungsgespräch steigerst, wirf vor jeder Bewerbung einen Blick auf deinen Lebenslauf. Wie du diesen passgenau und digital optimierst, verraten dir die folgenden Tipps und Tricks.

1. Check deinen Lebenslauf: Rechtschreibung und Grammatik
Klar ist: Fehler machen keinen guten Eindruck. Lass zuerst die Rechtschreibkorrektur auf deinem Computer darüber laufen. Gib den Lebenslauf danach einer Freundin oder einem Freund, um ihn auf Verständlichkeit und Fehler zu prüfen.

2. Richtige Reihenfolge
Schreibe als Erstes, was du derzeit machst. Und arbeite dich dann in umgekehrter Reihenfolge – auch als „antichronologisch“ bezeichnet – durch dein Leben.

3. Struktur im Lebenslauf
Ist dein Leben bislang wenig geradlinig verlaufen? Umso wichtiger, dass du die einzelnen Stationen strukturiert zusammenfasst. Erstelle zum Beispiel Abschnitte, die du „Berufliche Erfahrung“ nennst, „Studium“ oder „Ausbildung“, „Auslandserfahrung“ oder „Ehrenamtliches Engagement“.

4. Die richtige Länge
Es kommt nicht darauf an, jedes Detail deines Lebens in die Vita zu packen. Setze Prioritäten: Schreib das in den Lebenslauf, was für die ausgeschriebene Stelle wichtig ist. Das bedeutet, dass du deinen Lebenslauf für jede Stelle, auf die du dich bewirbst, neu überarbeitest.

5. Veraltete Daten
Die Grundschulzeit interessiert niemanden. Und wenn du schon einige Jahre im Job bist, werden auch Praktika oder Schülerjobs immer irrelevanter. Je älter du bist, desto mehr achte auf die besuchten (noch aktuellen) Fortbildungen. Denn auch eine sechs Jahre alte Schulung in PowerPoint hat heute wenig Bedeutung, weil sich seither so viel verändert hat.

6. Lücken im Lebenslauf
Man kann nicht nichts machen. Darum sollte auch dein Lebenslauf keine Lücken enthalten. Sicher hast auch du in der Zeit, in der du nicht studiert oder gearbeitet hast, gute Gründe dafür gehabt. Vielleicht hast du die Zeit genutzt, um eine Sprache zu lernen, dich fortzubilden oder Angehörige zu pflegen?

7. Sehr persönliche Infos
Fülle Lücken im Lebenslauf nicht mit zu persönlichen Informationen über dich. Überhaupt haben diese im Lebenslauf nichts verloren. Deine Religionszugehörigkeit beispielsweise oder dein Familienstand gehören nur dann in den Lebenslauf, wenn sie relevant für die Besetzung der Stelle sind. Vorsicht auch mit deinen Social-Media-Profilen: Gib sie nur dann an, wenn sie gepflegt und wichtig für den neuen Job sind.

8. Richtige Keywords benutzen
Wenn das Gerüst deines Lebenslaufs steht, schaue dir die ausgeschriebene Stelle an: Welche Fachbegriffe fallen dir bei den Aufgaben und Anforderungen auf? Wird beispielsweise eine spezielle Software erwähnt, die für die Stelle wichtig ist? Oder wird ein Schwerpunkt gesetzt, der ungewöhnlich ist – den du aber mitbringst? Versuche, diese Schlagworte in deinem Lebenslauf unterzubringen. Damit stellst du eine Verbindung zwischen dir und den Anforderungen her. Das wird auch einem Personaler auffallen.

Außerdem kann es sein, dass das Computersystem die Bewerbungen schon siebt, bevor ein Mensch sie zu Gesicht bekommt. Ohne die passenden Keywords hast du da schlechte Karten. Ein weiterer, sehr guter Grund, deinen Lebenslauf auf jede Stellenausschreibung anzupassen.