Es ist eine Zeit der Unsicherheiten. Corona geistert durch die Medien und damit durch die Köpfe der Menschen. Das führt bisweilen zu einem fragenden Blick auf die Zukunft. Wie geht es weiter mit der Wirtschaft und dem eigenen Job? Wie entwickelt sich die Situation am Kapitalmarkt und bei den Immobilienpreisen?

Immobilienmarkt bleibt hochdynamisch

„Von Stillstand oder Rückgang der Nachfrage ist am regionalen Immobilienmarkt nichts zu spüren“, bestätigt Dominik Winter, Abteilungsleiter Immobiliencenter bei der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg.

Während der Hochzeit der Corona-Krise waren Besichtigungen nicht oder nur online möglich. Das führte zu einer winzigen Verschnaufpause. Aber noch vor dem Ende der Restriktionen erreichte das Angebot bereits wieder auf Ursprungsniveau. Die Nachfrage nach Wohn-Immobilien hatte sich sogar deutlich verstärkt. „Wir hatten teilweise doppelt so viele Anfragen“, so Winter.

Die Vermutung liegt nahe, dass die Corona-Pandemie bei vielen Menschen das Thema Immobilie noch einmal verstärkt in den Fokus gerückt hat. Zum einen, um ausreichend Platz zu schaffen für die ideale Kombination von Home-Office und Familie. Zum anderen, weil der eigene Garten oder große Balkon für viele Menschen interessant ist, wenn man längere Phasen oder sogar Urlaube daheim verlebt. Und auch der Faktor Sicherheit mit der Immobilie als Sachanlage spielt eine Rolle.

Was Gewerbeimmobilien angeht, ist der Verlauf etwas anders. „Der Lockdown sorgte durchaus für eine Art Stillstand. Bestehende Bauprojekte liefen zwar weiter, aber die Vermarktung der Objekte verlangsamte sich“ berichtet Maren Okrongli, Marktbereichsleiterin Immobilienkunden bei der Kreissparkasse.

Inzwischen hat auch hier die Nachfrage wieder angezogen. Das Niveau sei zwar niedriger, als vor der Krise, aber gut, so Okrongli und sie ergänzt: „Die niedrigen Zinsen verschaffen der Immobilie auch hier noch einen Renditevorteil.“ Trotzdem rechne sie mittelfristig mit Auswirkungen für dieses Immobiliensegment: „Home-Office wird beliebter und damit potentiell weniger Bürofläche benötigt. Konkret sind die Auswirkungen noch schwer einzuschätzen. Aber einen Boom, wie vor Corona, wird es sicher nicht mehr geben.“

Bei allen Investitionsplänen zählt der Blick auf das große Ganze

Die Kreissparkasse setzt von jeher auf die ganzheitliche Beratung zu allen Finanzthemen. So werden Potenziale zur Einsparung, Synergien und mögliche Kombinationen viel besser erkannt. Das wirkt sich auch positiv auf die Effizienz des Unternehmens aus.

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Marktstabilität im Bereich Wohnimmobilien

Aktuelle Preisentwicklungen bestätigen: Das Münchner Umland bleibt begehrt. Das belegt auch eine Studie des Immobilienverbands Süd (IVD Süd) vom Juli diesen Jahres. In Bayern lagen die Umsätze mit Immobilien im ersten Halbjahr 2020 demnach um 18,7% höher als im Vorjahr.

Zur gleichen Zeit sank die Zahl der Neuangebote für Eigentumswohnungen in der Kreisstadt Starnberg um über 40%* . In Ebersberg waren es minus 33%*. Auch das beeinflusst die Preisentwicklung. Die Anzahl der Neuangebote normalisierte sich aber schnell, als Besichtigungen wieder möglich waren.

Im Grundsatz zeigt sich der Immobilienmarkt in München und den angrenzenden Landkreisen unbeeindruckt von Corona.

Werden die Preise steigen oder fallen?

Aber wie sieht der Blick in die Zukunft aus? Der Immobilienmarkt ist nicht abgekoppelt vom Wirtschaftsgeschehen und die Corona-Pandemie hat Unsicherheit am Markt verursacht. Es wird Eigentümer geben, die mittelfristig kein Interesse mehr am Verkauf ihrer Immobilie haben. So wie mancher Kaufinteressent Abstand von seiner Planung nehmen wird.

Aber selbst wenn die Preise etwas nachgeben, gibt es Argumente die gegen einen größeren Preisverfall stehen. Zum einen der aktuell noch immer niedrige Darlehenszins – ein Eigenheim ist dadurch leistbarer. Zum anderen machen die niedrigen Anlagezinsen eine Immobilie aus Anlegersicht attraktiver gegenüber Anleihen oder Edelmetallen. Auch die Angst vor Inflation oder steigenden Mieten kann die Nachfrage nach Immobilien verstärken.

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass Menschen in Zeiten besonderer Herausforderungen bedachter handeln. Vorsichtig prognostiziert kann das dazu führen, dass die Preise etwas gemäßigter steigen, als bisher. Ein Preisverfall aber scheint unwahrscheinlich.