Wenn Unternehmerin Marina Lommel loslegt, kommt sofort Tempo auf. Die junge Frau aus Neubiberg hat 2015 nach ihrem Bachelor in Ernährungswissenschaft das Start-up „Foodpunk“ gegründet und erstellt seitdem individuelle Ernährungspläne, angepasst an das Ziel, den Körper und die Aktivitäten ihrer Kunden. Zudem bietet sie schmackhafte Rezepte. Seit Anfang 2019 gibt’s auch die Foodpunk-App.

Bei so viel Power wusste die Kreissparkasse schnell, wen sie zum Höhepunkt des dritten StartUp-Abends für angehende Gründer machte: Marina Lommel kam und faszinierte. Rund 100 ZuhörerInnen waren begeistert.

„Ernährung ist der Schlüssel“ …

… sagt Marina Lommel. „Wer ohne Hunger abnehmen und fitter werden möchte, braucht dazu keine Pillen und Pülverchen. Ein Supermarkt in der Nähe reicht. Mit unseren Ernährungsplänen kommt echtes Essen auf den Tisch. Schlemmen und Abnehmen passen mit Foodpunk genial zusammen.“

Angefangen hat Marina Lommel im Haus ihrer Eltern – und die ersten zwei Jahre macht sie fast alles selbst: Sie kratzt 15.000 Euro zusammen, gründet eine GmbH und bezieht ein zwölf Quadratmeter großes Büro mit kleinem Lager. Nächtelang programmiert sie durch, bringt Foodpunk auf Facebook, lässt 270 Food-Fotos in drei Tagen fotografieren, erstellt Ernährungspläne für ihre Kunden, plant und kalkuliert.

Schnell merkt sie: „Ich brauche auch Produkte zum Anfassen.“ So entsteht die Idee innovativer Lebensmittel wie die Foodpunk-Backmischungen für Muffins, Brownies und Waffeln ohne Zucker und Getreide oder der Low-Carb-Adventskalender. Klar backt sie zu Beginn wieder alles selbst, zusammen mit ihrer Mutter, verpackt die Waren, bringt sie persönlich zur Post. Zwei Monate lang hat sie in München sogar ein eigenes kleines Café, das Food-Pop-up: „Kaufmännisch war das ein Verlustgeschäft“, sagt Marina Lommel und lacht, „aber fürs Marketing war es gut. Das hat sich rumgesprochen, danach kam der Umsatz.“

Vom Allrounder zur Unternehmerin

Das ist die Zeit, in der die Jungunternehmerin erkennt: „Ich hab‘ mir in vielen Bereichen Wissen angeeignet, jetzt steht der Übergang vom Allrounder zur Unternehmerin an.“ Ihre erste Praktikantin bekommt die Aufgabe, Fördermittel für Gründer zu recherchieren. „Mir war klar: Jetzt brauche ich Kapital.“ Kurz drauf ist die Kreissparkasse mit an Bord.

Seitdem entwickelt sich Foodpunk kontinuierlich weiter. So lässt das Unternehmen längst backen, zum Team gehören zwölf Experten aus Biochemie, Ernährungswissenschaft und Fitnessökonomie plus Freelancer, und eine eigene Rezept-Redaktion kümmert sich im Haus um die aktuell 1.500 Rezepte starke Datenbank. Der Unternehmenssitz ist auf 200 Quadratmeter mit Lagerräumen und Logistik angewachsen. Foodpunk hat eine eigene Showküche und erzielt aktuell eine siebenstellige Firmenbewertung. Zudem hat Marina Lommel bereits vier Bücher geschrieben, unter anderem „Low-Carb typgerecht“ und „Schlank mit Keto“.

2018 wird Foodpunk als bestes Food-StartUp ausgezeichnet und gewinnt den „LECKER-Liebling-Award“. Klar, dass die neue App auf ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen basiert. „Ich liebe Mathematik“, sagt Marina Lommel. „Und ich bin Wissenschaftlerin. Daraus machen wir erlebbare Mehrwerte für unsere Kunden. Wir denken und rechnen, unsere Kunden dürfen kochen und genießen. Die Foodpunk-Community ist bereits über 80.000 Personen stark, und sie wächst jeden Tag.“

„Marina Lommel begeistert mit Foodpunk ihre Kunden und sie begeistert uns“, sagt Carola Nowak, Leiterin im Firmenkundencenter Ost der Kreissparkasse. „Sie ist damit Vorbild für junge Gründerinnen und Gründer. Wir begleiten sie gerne auf ihrem Unternehmer-Weg.“