v.l.: Christian Herzog, Andreas Mühlberger und Matthias Frick

Angebot und Nachfrage sind die Treiber unserer Wirtschaft. Und wenn es jemals ein Produkt gab, das eine hohe Nachfrage hatte, täglich hat und weiterhin haben wird, ist es die medizinische Mund-Nase-Schutz-Maske. COVID-19 hat sie zu dem Produkt unserer Zeit gemacht, und die Deutsche Maskenfabrik GmbH stellt sie seit Juni in Grafing im Landkreis Ebersberg her. Bei dem innovativen Start-up der beiden erfahrenen Geschäftsführer Andreas Mühlberger und Christian Herzog ist die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg mit an Bord.

Andreas Mühlberger, der in Bayern aufwuchs, arbeitete viele Jahre in internationalen Unternehmen wie Siemens und später als Unternehmensberater in Industrieunternehmen wie Rohde & Schwarz, Krones und anderen. Christian Herzog war lange als IT-Leiter großer Unternehmen tätig. Als der Mund-Nase-Schutz im Frühjahr lebensnotwendig wurde, versuchten sie, größere Mengen aus China zu bekommen. „Ich habe gute Kontakte nach Shanghai, die habe ich sofort angerufen“, sagt Andreas Mühlberger, „doch schnell zeigte sich: Die Lieferungen aus China waren unzuverlässig, im Zoll dauerte es, und was da an Mund-Nase-Schutz-Masken aus Fernost kam, enttäuschte uns. Das war die Geburtsstunde der Deutschen Maskenfabrik.“

Triple D – Qualität „Made in Germany“

Von Anfang an setzten die beiden erfahrenen Jungunternehmer auf hohe Qualität für ihr Medizinprodukt. So bestehen die luftdurchlässigen, wasserabweisenden Mund-Nase-Schutz-Masken aus drei Lagen des Kunststoffs Polypropylen – zwei äußeren in Hellblau und Weiß sowie dem entscheidenden inneren, besonders eng gefaserten Vlies (Meltblown) mit mehr als 98 Prozent Filterwirkung, auch „weißes Gold“ genannt. Beide Filtermaterialien kommen aus Deutschland. Produziert wird auf einer Anlage der PIA Automation Amberg GmbH. Das bringt in Summe das Qualitätsniveau DDD, dreifach „Made in Germany“, kurz Triple D.

„Klar sind die Bedingungen für die Aufnahme des Wortes ‚deutsch‘ in den Firmennamen eines Start-ups hoch“, sagt Andreas Mühlberger lächelnd, „aber wir erfüllen sie: deutsche Rohstoffe, deutsche Anlage, Produktion in Deutschland. Und wir sind das einzige Unternehmen in Deutschland, das zu 100 Prozent auf die Produktion von Masken fokussiert ist. Als die Bestätigung für unseren Namen kam, haben wir kurz gejubelt – und sind so schnell wie möglich in die Serienproduktion gegangen. Das war Anfang September.“ Die Mund-Nase-Schutz-Maske mit dem DDD-Gütesiegel aus Grafinger Produktion wird als Endlosmaske hergestellt, geschnitten, außen präzise längs- und querverschweißt und dann mit dem Branding Deutsche Maskenfabrik geprägt. Andreas Mühlberger: „Wir sind stolz auf unsere Qualität – kein Geruch, keine Pestizide. Profimasken müssen die hohen Anforderungen an Medizinprodukte und persönliche Schutzausrüstung erfüllen – und gleichzeitig einen hohen Tragekomfort haben.“

„Einfach stark, wie die beiden Unternehmer hier ein hochwertiges Angebot an Mund-Nase-Schutz-Masken hochziehen“, sagt Matthias Frick, Existenzgründungsberater bei der Kreissparkasse, der selbst lange Jahre Rettungsdienst gefahren ist. „Sehr gerne unterstützen wir die Deutsche Maskenfabrik auch in ihrer Wachstumsstrategie.“

Die Serienproduktion läuft

Die Deutsche Maskenfabrik produziert 80 Mund-Nase-Schutz-Masken pro Minute, das sind 40.000 pro Schicht. Den handlichen 50er-Karton gibt es für 36,90 Euro und ein 5er-Mundschutz-Etui für 5,90 Euro. Die ersten 24.000 Mund-Nase-Schutz-Masken spendeten Andreas Mühlberger und Christian Herzog an Schulen in Grafing und Grasbrunn, ans Gymnasium Vaterstetten und an fünf weitere Schulen in Bayern. Schnell bauten die Unternehmer ihre Vertriebswege auf und liefern heute an Medizinhändler, Handelsorganisationen, Firmenkunden und – per Webshop – an Privatkunden. Die Kaufoption über amazon ist in Vorbereitung. „Wir planen zudem, für Industrieunternehmen deren bisherige Inhouse-Maskenproduktion zu übernehmen und so weitere Kapazitäten im Werksverkauf aufzubauen“, so Andreas Mühlberger, „so sichern wir die Unabhängigkeit von asiatischen Märkten und stehen für durch und durch regionale Wertschöpfungskreisläufe.“

Die Deutsche Maskenfabrik ist Teil des Sprinterprogramms, mit dem die Bundesregierung die Herstellung zertifizierter Masken in Deutschland fördert. Mit dem Sprinterprogramm schafft die Bundesregierung Anreize, um eine Produktionskapazität von jährlich etwa 2,5 Milliarden Schutzmasken aufzubauen.

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