v.l.: Matthias Frick, Stefanie und Stephan Karasz

Caipirinha, Cuba Libre oder Whisky Cola in Gummibärchen? Geht so was? „Aber hallo!“, sagten sich Stefanie und Stephan Karasz aus Markt Schwaben an einem tropenheißen Augusttag 2014, gründeten – dem Namen ihrer beiden Kinder folgend – das Unternehmen BENLEA GbR und hatten fortan nur noch ein Ziel: Bärchen mit Wumms zu produzieren. Die Existenzgründung begleitet Matthias Frick vom Firmenkundencenter der Kreissparkasse in Ebersberg – und klar: Er und sein Team sind längst Fans der „Gummibärchen-Bande“.

Wer gerne Soßen mit einem Schluck Rotwein veredelt, weiß: Alkohol ist bei Erhitzung flüchtig. Bei der Produktion alkoholhaltiger Gummibärchen kommt’s also darauf an, den Alkohol „an Bord“ zu halten. Zudem braucht es Zutaten, die in der richtigen Mischung munden, eine bezahlbare Produktionsstraße, die verlässlich ihren Job macht, und einen Ort, wo man auch experimentieren und produzieren darf. Klingt nach einer komplexen Maschinenbau-Aufgabe, nach Zielkonflikt und richtig viel Arbeit. Und genauso kam es.

„Wir haben schnell gemerkt, dass europäische Anlagenbauer Preise aufrufen, die für uns Existenzgründer nicht annähernd darstellbar sind“, sagt Diplom-Maschinenbauingenieur Stephan Karasz. „Wir sind dann bei einem Anbieter in China fündig geworden, doch als die Anlage kam, war uns klar: Da müssen wir nochmal ran.“ Und so schweißten, schraubten und programmierten Stephan Karasz und sein Vater, ein erfahrener Kfz-Mechaniker, ein Jahr lang, bis die Anlage ihren Anforderungen entsprach. „Wir haben die Maschine praktisch noch mal gebaut, aber jetzt läuft sie.“

„Ganz oder gar nicht, aufhören oder in die Vollen!“

„Klar gibt’s in den Anfangsjahren Tage, wo du zweifelst und denkst: Klappt das alles?“, sagt Stefanie Karasz lächelnd, „doch wir haben gesagt: Ganz oder gar nicht, wir ziehen das jetzt durch.“ In Ottenhofen fanden Stefanie und Stephan Karasz einen Vermieter, der ihnen einen Teil seines Hofs überlässt. So werden die bedizzys aus Glukose, Zucker, Rum, Wasser, Gelatine, Weingeist, Zitronensäure, Aroma und natürlichen Farbstoffen jetzt in einem ehemaligen Kuhstall hergestellt. „Wir planen für unsere Expansion eine noch größere Maschine“, so Stephan Karasz und scherzt: „Zur Abnahme der neuen Maschine fahre ich dann vielleicht sicherheitshalber persönlich nach China.“

Süßigkeiten für Erwachsene

Auch das Marketing ist im Speed-Modus. So laufen die Wumms-Bärchen in den zehn Geschmacksrichtungen längst unter dem Markennamen „bedizzy“, das Logo springt sofort ins Auge, der Webshop unter www.bedizzy.de funktioniert, der bedizzy-Adventskalender ist hochbegehrt und in mehr und mehr Geschenk- und Feinkost-Läden gibt es die Bärchen. „Ob Mädelsabend, Stammtisch, Büro-Goodie oder als Geschenk – unsere bedizzys sind hochbegehrt“, sagt Stefanie Karasz. „Unsere nächsten Ziele sind der Lebensmitteleinzelhandel, Tankstellen und Kinokassen, da wollen wir 2021 einsteigen.“ Stefanie und Stephan Karasz halten in Deutschland das einzige Patent für die Produktion alkoholhaltiger Gummibärchen.

„Ich mag das Haptische, die Idee ist superpfiffig“, sagt Matthias Frick, Existenzgründerberater im
Firmenkundencenter Ebersberg. „Wir von der Kreissparkasse unterstützen gerne das bedizzy-Geschäftskonzept.“ Offensichtlich hat bedizzy das Zeug zu mehr. Auch RedBull hat mal klein angefangen …

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